Das Frollein Pfau aus dem höchst geschätzten Nachbarstadtteil sammelt heute wieder ein, was andere mögen, und ich, ich mag heute am Dreikönigstag das Dreikünnijepöötzche am Lichhof, nahe bei der romanischen Kirche St. Maria im Kapitol.
Das ist eine kleine Pforte, durch die am 23. Juli 1164 angeblich die Gebeine der Heiligen Drei Könige in die Stadt Köln hineingetragen worden sind:
In den Nischen über dem gotischen Torbogen befinden sich die Figuren der Maria mit Kind und den Drei Heiligen Königen. Die Originalfiguren (um 1330) sind im Schnütgen-Museum zu sehen.
Der Kölner Erzbischof Rainald von Dassel war zu seiner Zeit auch Kanzler des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und des deutschen Kaisers Friedrich I. Barbarossa, den er im Krieg um die widerspenstige italienische Stadt Mailand begleitet hatte.
Als Mailand nach der Belagerung gefallen war, erlangte der Erzbischof die Gebeine der Heiligen Drei Könige als Kriegsbeute. Eine beschwerliche und gefährliche Reise mit der wertvollen Fracht führte schließlich über den Rhein nach Köln, wo sie in einer Art Prozession in die Stadt geleitet wurden.
Einer Überlieferung des 19. Jahrhunderts nach sollen die Gebeine zuerst in die Kirche St. Maria im Kapitol, der neben dem Dom wichtigsten Kirche Kölns, durch dieses kleine Klosterpförtchen gebracht worden sein.
Auf jeden Fall ist das ein kleines Idyll in dieser vom Krieg so arg zugerichteten und anschließend schnell und lieblos wieder aufgebauten Stadt, ein Ort, an dem man sich ein bisschen in die Vergangenheit träumen kann.
Durch die Aufbewahrung der Gebeine der Heiligen Drei Könige wurde Köln zu einem der bedeutendsten Wallfahrtsorte nördlich der Alpen und der Dom ihre Wallfahrtskirche...
*** Für des Kölschen nicht mächtige Leserinnen: Dreikönigs - Pförtchen
Hach, so ein feines Pförtchen und eine nette Geschichte noch dazu, das mag ich auch mittwochs am frühen Morgen ;-) Lieben Gruß Ghislana
AntwortenLöschenWährend ich deinen Zeilen las, haben die Glocken der Stadt den Dreikönigstag eingeläutet...
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Guten Morgen Astrid,
AntwortenLöschenoh, sehr interessant. Ich war schon einmal in Köln einen Tag, hatte aber nur eine Kurzbleiche der Stadt und den Kölner Dom mit dem Schrein.
Ich hätte mir Düsseldorf sparen können, Köln ist wohl viel interessanter.
Mit lieben Grüßen Eva
das passt heute so schön dazu.
danke für diese ausführliche geschichte, muss doch einmal köln besichtigen...wenn mir meine alten knochen noch folgen...:)))
AntwortenLöschenWas für eine schöne alte Kirche. Ich war bisher nur ein einziges Mal in Köln und da auch nur im Dom. Von den Gebeinen der heiligen drei Könige wußte ich damals nicht. Wie sie nach Köln kamen, habe ich bei Umberto Eco (Baudolino) gelernt. Und so glaube ich diese Geschichte sogoar. Zumindest könnte es so gewesen sein...;-)))
AntwortenLöschenLieben Gruß
Katala
Das sind alles Fakten, bis auf die Tatsache, ob sie durch DIESES Törchen in die Stadt gebracht worden sind! Morgen gibt es hier mehr zu Köln, immerhin die zweitälteste Stadt Deutschlands ( auch wenn sie momentan wieder schlimme Schlagzeilen macht ).
LöschenLG
ja heute épiphanie... gut das alles bei dir hierzu zu lesen * es wird heute die "galette des rois" geteilt - wer wird der könig oder die königin sein ?
AntwortenLöschenGestern bin ich durch das Pförtchen geschritten- zu meiner liebsten romanischen Kirche ::)) Auf dem Krippenweg waren wir natürlich dort. Und -wir haben uns die Milleukrippe in St. Maria Lyskirchen angschaut und ich habe durch einen netten Kölner viele neue Geschichten gehört !!
AntwortenLöschenGruß zu dir von
heiDE
Danach muss ich mal schauen, wenn ich mal wieder in Köln bin. Sieht jedenfalls weitaus idyllischer aus, als das, woran ich mich erinnern kann.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Andrea
Ja, Idyllen muss man hier kennen und suchen. Es schmerzt mich auch sehr, wie die Stadt aussieht ( und die jüngsten Schlagzeilen auch ), aber gestern fand ich noch einmal in meiner Zitatensammlung die Aussage eines Amerikaners, die ich sehr zutreffend finde:
Löschen"There was neither time nor money to reconstruct the old buildings as and where they were, and alternative solutions had to be devised that would be compatible with quick and relatively cheap reconstruction. The approach as adopted in Cologne was to erect new-style buildings, but by respecting the volumes and size of the older ones and maintaining the road plant of the old middle-age city. Unless one is aware of these historical facts, the city centre of Cologne is indeed an architectural horror."
Das erklärt vieles...
LG
Liebe Astrid,
AntwortenLöschenich wünsche Dir zuerst ein gutes neues Jahr 2016!
Schöne Bilder hast Du aufgenommen, es wird mal wieder Zeit, dass wir nach Köln reisen ...! :-)
Liebe Grüße
ANi
Ja, das Kölsch ist schon eine besondere Sprache ( eine ripuarische, verwandt mit dem Limburger (NL) Dialekt ), in der man wunderbar Gefühle ausdrücken kann, die auf Hochdeutsch gestelzt klingen würden. Ich beherrsche sie leider nur sehr unzulänglich...
AntwortenLöschenLG
Da müssen wir dann mal hin, liebe Astrid...also ich meine "in echt"...;-). LG Lotta.
AntwortenLöschenAch ich mus jetzt glaube ich auch mal einen Kölnbesuch einplanen! Wir sind ja schon mal sozusagen durchgereist, als wir nach Amsterdam gefahren sind, aber ich war noch nie in Kölle....
AntwortenLöschenTolle Bilder liebe Astrid! ♥
Ganz liebe Grüße
Christel
Ein bezauberndes kleines Klosterpförtchen, liebe Astrid! Und wie schön passend zum 6. Januar ;)) Astrid, was ich fragen wollte, mein GG meinte heute Kraniche gesehen zu haben.. so 12-18 Stück.. ich kann es nicht glauben.. hast Du etwas gehört?? Lieben Gruß, Nicole
AntwortenLöschenNein, habe davon nichts mitbekommen, bin im Karnevalsnähstress ;-)
LöschenLG
Ich war noch nie in Köln! Was für eine Schande! Das Jahr ist noch zum Glück ganz jung! Liebe Grüße und ein schönes neues Jahr! Liebe Grüße, éva
AntwortenLöschenSehr schöne Foto-Kulisse !
AntwortenLöschenLiebe Grüße - Monika
Sooooo schön, ich liebe diesen alten Torbogen!
AntwortenLöschenFreu mich, dich gefunden zu haben.
Glg deine neue Leserin
Kuni
Danke für den kleinen Exkurs, liebe Astrid.
AntwortenLöschenIch wünsche Dir ebenfalls ein glückliches Jahr 2016.
Herzlichen Dank für Deine Glückwünsche zum Jahreswechsel.
Ganz liebe Grüße.
Cora
...an diese Pförtchen kann ich mich nicht erinnern, liebe Astrid,
AntwortenLöschenobwohl ich schon paar mal in Köln war...beim nächsten Mal möchte ich da durch gehen...dann fühle ich mich wie die Königin ;-),
lieber Gruß Birgitt
Liebe Astrid
AntwortenLöschenWie interessant, danke dass du dies niedergeschrieben hast. Diesen Geschichtspost habe ich sehr gerne gelesen.
Liebe Grüessli
Eda