Jeden Freitag denke ich - wie viele Menschen auf dieser Welt - seit nunmehr 38 Wochen an Raif Badawi und seine Familie und bin jedes Mal erleichtert, wenn ich die Nachricht über Twitter erhalte, dass eine Auspeitschung nicht erfolgt ist.
Erst gegen halb acht am Abend erschien die erlösende Nachricht. Seine Frau hatte vorher wahrscheinlich keine Zeit dafür , denn sie hatte am Nachmittag ein Treffen mit der Schweizer Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga...
Erst gegen halb acht am Abend erschien die erlösende Nachricht. Seine Frau hatte vorher wahrscheinlich keine Zeit dafür , denn sie hatte am Nachmittag ein Treffen mit der Schweizer Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga...
Selbstverständlich hätte ich mich gefreut, wenn Raif Badawi den Friedensnobelpreis bekommen hätte, finde die Verleihung an an das tunesische Quartett für den nationalen Dialog aber bemerkenswert, betont er doch die Wichtigkeit der Kommunikation der Menschen untereinander, die in einer Gesellschaft zusammen leben. Das sollte auch möglich sein, wenn unterschiedlichste Werte & Anschauungen vorhanden sind, so mein demokratisches Selbstverständnis.
Die norwegische Jury sieht das wohl ähnlich, den sie vergibt den Preis für "die Bemühungen um eine pluralistische Demokratie in dem nordafrikanischen Land im Zuge des Arabischen Frühlings..."
Das Quartett besteht aus dem tunesischen Gewerkschaftsverband (UGTT), dem Arbeitgeberverband (UTICA), der Menschenrechtsliga (LTDH) und der Anwaltskammer. Die Jury äußerte die Hoffnung, dass der Nobelpreis Tunesiens Weg zur Demokratie sichern werde. Der Preis solle aber auch "Ansporn für alle sein, die Frieden und Demokratie im Nahen Osten, Nordafrika und im Rest der Welt voranbringen wollen". ( weitere Informationen hier )
Raif Badawi hat immerhin in dieser Woche den Sir Karl Popper Preis erhalten, den Ensaf Haidar am 6.10. 2015 in Wien für ihren Mann entgegen nahm:
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Die österreichischen Grünen schrieben auch in dieser Woche einen Offenen Brief an Bundeskanzler Werner Faymann und Außenminister Sebastian Kurz, weil sie ein öffentliches Vergessen befürchten, das für Raif Badawi und seinen Anwalt, Waleed Abu Al Khair, tödlich sein könnte. ( Wortlaut hier nachzulesen )
Über Ensaf Haidar ist im Zürcher Tages Anzeiger anlässlich ihres Besuches dort ein Artikel erschienen, der ihre Wandlung von einer unselbständigen saudischen Oberschichtsgattin zu einer politischen aktiven Frau aufgreift.
Für den Raif - Badawi - Award ist übrigens die unabhängige englischsprachige ägyptische Internet-Zeitung "Mada Masr" nominiert worden. Die Zeitung wurde im Juni 2013 von Journalisten der Zeitung "Egypt Independent" gegründet, nachdem diese im April 2013 schließen musste.
Danke für Deine Stetigkeit, liebe Astrid.
AntwortenLöschenLieben Lisagruß!
Danke.
AntwortenLöschenLiebe Astrid, gerade als ich heute Nachmittag im Auto saß und wie immer Schweizer Radio hörte, gab es einen Bericht über Raif und Ensaf Badawi. Hier kannst du (könnt Ihr...) Euch die ca. 5 minütige Informationssendung anhören: BERICHT
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Andrea
Ich bin sehr froh, dass der Friedensnobelpreis an eine kleine Organisation gegangen ist und nicht an eine etablierte Organisation wie das UNHCR.
AntwortenLöschenIch hoffe immer noch so sehr, dass Raif Badawi wieder mit seiner Familie vereint wird. Nicht müde werden...
Ja, über den Friedensnobelpreis für ihn hätte ich mich auch gerfreut...LG Lotta.
AntwortenLöschengegen das vergessen!! danke, astrid!
AntwortenLöschendanke dir, liebe astrid!
AntwortenLöschenich bin echt froh, dass gerade jetzt in der schweiz frau sommaruga für diese themen zuständig ist!
♥ monika