Freitag, 31. Juli 2015

Von Raif Badawi und anderen Opfer staatlicher Zensur


  • Raif Badawi ist auch heute wieder der öffentlichen Auspeitschung in Dschiddah entgangen. Seine Frau hatte diese Nachricht schon mittags auf Facebook gepostet.

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  • Der indische Karikaturist Aseem Trivedi will für jeden Schlag, den Raif Badawi bisher erhalten hat, seinen Protest in Form von Karikaturen veröffentlichen. 25 Cartoons hat er  schon auf seine Internetseite www.freeraif.net gestellt. Der 28jährige Trivedi selbst ist in Indien bereits wegen Volksverhetzung inhaftiert gewesen, weil er die Korruption in Indien angeprangert & das Parlament als öffentliche Toilette dargestellt hatte. ( Quelle hier )

  • In Bahrein ist der Oppositionelle Abbas Fadhil zu einer Gefängnisstrafe von fünf Jahren verurteilt worden, weil er in Tweets den Luftangriff Saudi-Arabiens gegen die  Hutís  im Jemen verurteilt hatte. Abbas wurde bereits am 27. März, einen Tag nach dem Angriff festgenommen, den er als "Invasion" und einen "Akt der Aggression" charakterisiert hatte. Er wurde der "Verbreitung falscher Informationen und "tendenziöser Gerüchte" angeklagt und verurteilt.

  • In Kuwait bestätigte am 12. Juni der Kassationshof eine Haftstrafe von sechs Jahren Gefängnis gegen den Blogger Saleh al-Saeed wegen Kritik am benachbarten Saudi-Arabien & der eigenen Regierung. In einer Reihe von Tweets im Oktober 2014  warf  der Blogger Saudi-Arabien Landnahme in einer neutralen Zone zwischen Kuwait und Saudi - Arabien vor, um dort vorhandene Ölreserven selber auszubeuten, und kritisierte die Untätigkeit der eigenen Regierung.

  • Am 22. Juni verurteilte ein israelisches Gericht Ibrahim Bayomi Uday Mufid, einen Palästinenser aus Ost-Jerusalem, zu 17 Monaten Gefängnis wegen einer Veröffentlichung auf Facebook. Vom Inhalt der Veröffentlichung ist nicht mehr bekannt, als dass ihn das Gericht als Provokation gegen Israel betrachtete.

  • Am 29. Juni hat ein Gericht in Casablanca/Marokko in Abwesenheit den Direktor der Nachrichten-Website badil.info, Hamid Mahdaoui, zu vier Monaten Gefängnis ​​verurteilt wegen der Veröffentlichung eines Berichts über den Tod des politischen Aktivisten Karim Lachkar im Polizeigewahrsam.

Meinungsfreiheit ist ein rares Gut auf unserer Erde. Deshalb darf in so vielen Staaten davon kein Gebrauch gemacht werden, scheint's...




9 Kommentare:

  1. Das Thema Meinungsfreiheit geht mir sehr unter die Haut...ich habe meine eigene Geschichte dazu...vor über 25 Jahren...Danke für deine Infos. LG Lotta.

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  2. Wir machen uns meist nicht bewusst, wie gut wir es haben, in einem Land zu leben, wo man seine Meinung offen kundtun darf ... Ich finde auch, dass diese Chance viel zu selten genutzt wird, leider. Es war auch in den Blogs schon immer so, dass brisante oder politische oder gesellschaftskritische Themen wenig Kommentare bekommen.

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  3. Mich schüttelt es immer, wenn ich so etwas lese oder höre.
    Trotzdem danke!

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  4. Liebe Astrid, danke für dein unermüdliches Eintreten für Meinungsfreiheit und Rechsstaatlichkeit!!
    Allzuoft nehme ich die doch als viel zu selbstverständlich, ohne mir bewusst zu machen, was für ein hohes Gut sie sind, und welches Glück ich habe, hier und jetzt zu leben.
    Allerdings bin ich oft beschämt, was hier im Moment ansichtlich der Flüchtlinge passiert, die Anfeindungen, brenndenen Häuser, Angriff von Zeltstätten,....
    Das ist ein anderes Thema, aber eins, was mich zutiefst traurig macht!!
    Trotz all des Elends auf der Welt wünsche ich dir ein schönes Wochenende,
    LG, Monika

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  5. Wir waren ein paar Tage in Salzburg. Saudische Familien haben das Salzkammergut entdeckt, sie lieben den Schnürlregen. Ich hab schon viele Berichte darüber gelesen, war aber die letzten Jahre nicht mehr im Salzkammergut. Bestimmt ein Drittel der Urlauber, die sich durch die Getreidegasse schieben, sind Saudis... oder aus der Region. Immer ganze Familien. Fast immer die Frauen gänzlich in Schwarz. Sehr viel haben nur den Augenschlitz frei, meist noch abgedeckt durch eine dunkle Sonnenbrille. Der Anblick dieser Frauen verursacht so ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend. Ich bin hin und her gerissen zwischen Toleranz und Das-geht-doch-nicht! Oft weiß ich einfach nicht was meine Meinung ist. aber ich kann mir erlauben sie zu haben, zu sagen, zu schreiben. DAS will ich auf keinen Fall missen!

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    1. Es kann nicht im Sinne eines göttlichen Wesens sein, dass wir Frauen unsichtbar zu sein haben. Von daher sind mir diese Kleidervorschriften nicht nachvollziehbar & nicht zu tolerieren. Ich muss sie ertragen, so lange ich diese Frauen nicht überzeugen kann. Wie man sich fühlt, wenn man solchen Vorschriften unterzogen wird, weiß ich aus eigener Erfahrung in der Jugend, nämlich minderwertig, da man ja nicht wahrgenommen werden soll. Dein Bauchgefühl teile ich völlig.
      GLG

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  6. sooo lange ist es auch in der sogenannt westlichen welt noch gar nicht her, dass jedermann und jedefrau seine meinung frei äussern darf. und ich bezweifle, dass ich es erleben darf, dass die meinungsfreiheit auf der ganzen welt selbstverständlich ist... immer wieder und besonders heute am schweizer nationalfeiertag will ich mir bewusst machen, welches privileg und welches glück es ist, hier geboren zu sein und in einem freien land leben zu dürfen!
    ♥ monika

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  7. Liebe Astrid,
    ich danke Dir für die Mühe dass Du so viele unterschiedliche aktuelle Beispiele staatlicher Zensur recherchiert hast und ins Bewusstsein bringst.
    Grüsse Judika

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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