Freitag, 20. März 2015

...und wie steht es um Raif Badawi? VIII





Zum zehnten Mal in Folge ist die öffentlichen Auspeitschung,  zu der der saudi - arabische Blogger Raif Badawi u.a. verurteilt worden war, ausgesetzt worden. Das teilte das Büro von Amnesty International in Paris heute Mittag mit.


Hier & heute auch wieder meine Zusammenstellung mit den Nachrichten dieser Woche:

  • Gestern berichtete der "Stern", Badawis Ehefrau Ensaf Haidar habe sich an die Zeitschrift gewandt mit der Mitteilung, dass das Strafgericht den Fall an ein höheres Gericht weitergegeben habe. "Sollte der Fall nun wirklich vor einer höheren Instanz neu aufgerollt werden, ist sein Ausgang offen. Die Verhandlung kann sowohl zugunsten Basawis ausgehen. Im schlimmsten Fall droht bei einer Neuverhandlung stets ein härteres Urteil - hier etwa die Todesstrafe." 
  • Die Anwaltskammer Quebec und die "Avocats sans frontières Canada" (ASFC) haben sich zusammengetan und prüfen rechtliche Schritte, um Raif Badawi frei zu bekommen. Das meldete heute das "Journal de Montreal".
  • In der "Montrealgazette" ist vorgestern ein Beitrag von Ensaf Haidar veröffentlicht worden, in dem sie das Vorgehen ISIS mit dem des saudi - arabische Regimes durchaus gleichsetzt: "ISIS, which whips and kills in the name of religion, does not differ from Saudi Arabia in their shared adoption of these barbaric religious dictates. Saudi Arabia, too, uses beheading and flogging as punishments under Shariah law. It is shameful that the nations that profess to be allied against terrorism nevertheless co-operate with states like the kingdom of Saudi Arabia."
  • Der österreichische "Standard" beschäftigte sich diese Woche zum wiederholten Male mit der nach wie vor ungeklärten Stellung der österreichischen Regierung im umstrittenen König - Abdullah - Zentrum in Wien. Das Zentrum hatte sich trotz mehrfacher Aufforderung geweigert, Menschenrechtsverletzungen in Saudi - Arabien und insbesondere die Auspeitschung Raif Badawis zu verurteilen. Forderungen nach einem Ausstieg Österreichs aus der internationalen Organisation, die mit Unterstützung der Regierungen Österreichs, Saudi-Arabiens und Spaniens sowie dem Heiligen Stuhl als Gründungsbeobachter agiert & sich um den interreligiösen Dialog kümmern soll, werden immer wieder laut, Entscheidungen von der Regierung aber vor sich her geschoben.
  • Die einzig erfreuliche Nachricht in Bezug auf die Lage der Menschenrechte in Saudi Arabien betrifft zwei Frauenrechtlerinnen, die wegen Autofahrens inhaftiert worden waren. Loujain al Hathloul und Maysaa al Amoudi sind Unterstützerinnen einer Bewegung, die fordert, dass Frauen in Saudi Arabien Auto fahren dürfen. Sie waren am 30. November 2014 bzw. am 1. Dezember 2014 festgenommen worden und sind nun wieder frei, wie Amnesty International am Donnerstag meldete.

8 Kommentare:

  1. auch heute ein dankeschön für deine recherchen! wie gut, das raif in seiner offensichtlich sehr starken frau eine so gute hilfe hat!
    liebe grüße!

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    1. ich bin auch immer verblüfft, welche Kraft einer Löwin in dieser zarten Gazelle steckt...
      LG

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  2. Liebe Astrid,
    es ist schön, dass du immer wieder darauf aufmerksam machst.
    Ich verfolge die Sache auch - aber ich fürchte, dass sie bald in
    Vergessenheit gerät. Keine Intervention hilft - die Saudis sind
    unerbittlich. Dann werden die Bemühungen auch nachlassen.
    Einen sonnigen Start ins Wochenende wünscht Dir
    Irmi

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  3. Danke für die wunderbare Zusammenstellung der neusten Nachrichten. Mich macht es immer wütend, wenn ich lese...Frauen dürfen dies nicht, Frauen dürfen das nicht...Es ist dann besonders beachtlich, wie mutig die Frau von Raif auftritt und kämpft ! LG Lotta.

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  4. Danke - auch für deine Hartnäckigkeit.

    Liebe Grüße - Monika

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  5. traurig! kurze empörung der politik(erInnen) auf druck der öffentlichkeit und nun all die greueltaten wieder schön unter den teppich wischen... heuchler!
    sorry, liebe astrid, das macht mich so wütend! aber dir gebührt einmal mehr dank für deine hartnäckigkeit!
    ♥ monika

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  6. Immerhin, die zwei Frauen sind frei, das ist ja auch schon mal etwas. Zu Badawi kann man leider nichts mehr sagen, es ist unerträglich.

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  7. Ich würde diesen Freitagspost genauso vermissen wir deine Blumen. Danke, dass du an diesem (einen) Beispiel Wermutstropfen in unser Leben gießt. Denn das Schlimmste wäre Gleichgültigkeit..., jede Aktion zählt, und auch all die Energie und die Gedanken, die z. B. du in solche Beiträge steckst! Herzlich Ghislana

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