Sonntag, 31. August 2014

Mein Freund, der Baum: Platane



Heute der Baum, unter dessen Blätterschirm ich am liebsten Sommerhitze überstehe:


























Es ist die Platane/ Platanus, jener riesige Baum mit den großen, denen des Ahorn ähnlichen Blättern und der gescheckt wirkenden, glatten Borke.





πλάτανος lautet der griechische Name des Baumes, und es war in Griechenland, wo ich den Baum im Sommer schätzen lernte, das erste Mal inmitten der Stadt Nafpaktos, einem westgriechischen Hafen am Golf von Korinth. Völlig überhitzt vom Peloponnes kommend, bot der ausladende Schirm des Baumes auf der Platia erholsamen Schatten. 
Später habe ich einige Sommerurlaube auf dem Pelion verbracht, wo die Plätze der zauberhaften Orte nicht nur von einer, sondern oft von mehreren Platanen umstanden wurden. 
Kein Wunder, dass man in Griechenland den Ortsnamen Platanos oder Platania öfter findet, denn die Bäume dominieren oft das Zentrum.


























Einen solch ausladenden Schattenspender habe ich im Juli auf dem Dr.-Karl-Lueger - Platz in Wien entdeckt, mit richtigen Schaukelästen ( so würde es Dania nennen ), lichtem, dichten Laub und genug Bänken zum Verweilen darunter.

Das Platanen aber auch ganz anders wachsen können, wenn sie nicht in Form geschnitten werden, habe ich am gleichen Tag im Wiener Volksgarten festgestellt. Dort sah eine Platane so aus:



Bei mir zu Hause gibt es sozusagen um die Ecke auch eine ganze Reihe Platanen, unter anderem am ehemaligen Kindergarten meiner Tochter. Dort habe ich die heruntergefallenen Blätter & Früchte in dieser Woche aufgesammelt:











Der Herbst naht....

Und da ich ja langsam auch der Makrofotografie anheim falle, hier die Frucht aus unmittelbarer Nähe:




Platanenholz ist übrigens schwer, ziemlich hart, zäh und elastisch und hoch verformbar. Es muss allerdings gut getrocknet werden, weil es leicht reisst oder sich verzieht. Witterungsfest ist es nicht, deshalb wird es im Innenausbau verwendet, für Möbel und Furniere oder auch als Brennmaterial.

Die Bäume werden sehr groß und können einen Stammdurchmesser von zwei Metern erreichen. Sie werden außerdem recht alt. In Dessau soll es ein Exemplar geben, das 230 Jahre alt ist. Hier bei uns in der Stadt werden die Bäume aber immer häufiger von einer Pilzerkrankung, Massaria genannt, befallen, verursacht durch zu trockene, heiße Sommer. Dadurch sterben Äste schnell ab und stellen eine Gefahr dar, weil sie dann auch ohne Wind & Sturm einfach herunter fallen.


Zum Schluss noch etwas Mythologie: 


Der Göttervater Zeus soll seine Frau Hera unter einer Platane geehelicht haben, aber auch mit der von ihm entführten Europa den Minos, jenen sagenhaften König von Kreta, gezeugt haben.

Auf der griechischen Insel Kos habe ich einmal eine Platane besichtigt, unter der angeblich der antike Arzt Hippokrates seine medizinischen Kenntnisse weitergegeben haben soll. Da dieser im 5. Jahrhundert vor der Zeit auf Kos geboren worden ist, dürfte die Geschichte aber eher ins Reich der Phantasie gehören.









Baumfreunde treffen sich heute wieder bei Jahreszeitenbriefe. Schaut mal vorbei!

13 Kommentare:

  1. Wieder sehr interessant, liebe Astrid! Bei uns finden sich viele Platanen auf dem Parkplatz vor dem Einkaufszentrum...dort bewundere ich dann immer diese lustigen Früchte...LG Lotta

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  2. IS SCHOOO imposant,,, selle riesen BAM....
    do kummt ma sich gaaanz kloan vor
    WENN ma vor de steht,,,
    HOB no an feina SONNTOG
    bis bald de BIRGIT

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  3. Guten Morgen liebe Astrid,
    ich denke bei Platanen immer an Frankreich, Boule-spielen und Straßencafes... und an all das denke ich sehr gern. Ein schöner Post, auch das Makro gefällt mir sehr.
    Dir einen wunderschönen Sonntag!
    Deine Sarah

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  4. Guten Morgen, wie schön, ein toller Beitrag über diesen imposanten Baum (von dem ich früher immer dachte, er ist krank, wenn die Rinde in Fetzen abfiel... (Ich Trottel nutze das Link-Tool über Rebekkas Account und hab die Stunde Zeitverschiebung vergessen, aber gleich ist es ja soweit..., o Mann, gerade erst gemerkt...) Einen wunderbaren Sonntag euch - Ghislana

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  5. der erste baum, den ich im gymnasium stunden lang gezeichnet habe, gemütlich zu beethovens füßen sitzend... leider finde ich das bild nicht mehr.
    ja, die schaukeläste, derer es hier am grundstück einfach zu wenige gibt. hinter dem grillplatz auf der lichtung im wald steht ein weiteres stattliches platanenexemplar hinter einer ebenso alten blutbuche. ich muss mal den stammumfang messen. ich finde es sehr lustig, dass sich die platane wie eine schlange häutet.
    hab einen feinen sonntag! liebe grüße
    dania

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    1. ps. deine makroaufnahme der frucht ist toll!!!

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  6. Liebe Astrid, ein toller Post! Die Bilder sind wunderschön, vor allem die Farben sind so schön eingefangen und die Aufnahme der Frucht aus der Nähe ist wundervoll.
    glg Susanne

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  7. Platanen sind wirklich außergewöhnliche Bäume. Und deine Fotos sind so schön. Vor allem das letzte, das muss ich die ganze Zeit ansehen.
    Einen schönen Sonntag
    Jutta

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  8. liebe Astrid, ich wohne neben einem Platanenweg : bei der neubesiedlung wurde die Strasse als fussgängerweg erhalten, es ist schön bei Sommerwärme dort spatzieren zu gehen und in diese Bäume sind nester für tourterelle turque - mésange - rougequeue etc... . in Avignon im Park Agricol Perdiquier habe ich ein Foto gemacht wo die Hände eines meiner Enkel mit Herrn C. nicht reichen um ihn umzuarmen. dass so vieles hinter dem "Platane" steckt wusste ich nicht und werde ihn demnächst noch mehr erachtung schenken ! schöner Sonntag

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  9. Meine allerliebste Platanenallee führt zur Insel Mainau. Früher bin ich mit dem Auto durch die schmale Allee gefahren. Mittlerweile ist sie als Fuß- und Radweg zurückgebaut und gefällt mir so noch viel besser.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  10. ...große und strake Bäume, liebe Astrid,
    die Platanen...und aus den Früchten haben wir als Kinder Juckpulver gemacht, daran muß ich immer denken, wenn ich sie sehe...

    lieber Gruß Birgitt

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  11. Liebe Astrid,
    ein wunderschönes Baumporträt ist das, mit herrlichen Bildern.
    Die beeindruckende Platane mit den Bänken darunter - was für ein wundervolles Sommerplätzchen!
    Liebe Grüße
    Christiane

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  12. Liebe Astrid,
    was für ein schöner Bericht rund um die Platane. Ich mag sie sehr, die Pla(n)tane (O-Ton meines Kleinen). Besonder gefällt mir, dass sie so clever ist und bei zu großer Hitze ihre Hüllen fallen lässt.. lach!!
    Herzlichst, Nicole

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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