Bei Frische Brise bin ich auf diesen Link gestoßen, der mich zu einem Aufschrei und zum Schreiben dieses Posts veranlasst hat, obwohl mich derzeit einige ganz andere, persönliche Sorgen & Probleme beschäftigen:
"Ab dem Sommer 2015 haben freiberuflich tätige Hebammen in Deutschland keine Haftpflichtversicherung mehr. Für die Hebammen bedeutet dies das berufliche Aus, denn ohne Versicherung dürfen sie nicht arbeiten."
Meine Mutter hat mich und ein weiteres
Kind zu Hause mit Hilfe einer Hebamme auf die Welt gebracht, ich selbst habe
meine Tochter mit Hilfe einer Hebamme zu Hause auf die Welt gebracht, diese
Tochter sowie meine Stieftochter haben ihre vier Kinder mit Hilfe von Hebammen
entbunden. Unsere Familie hat damit sehr gute Erfahrungen gemacht, sonst wäre
diese Tradition nicht so weitergegeben worden. Wir haben die Hebammen in der für
uns existenziell besonderen Situation als überaus hilfreich & vertrauenswürdig
erlebt.
Umso unverständlicher ist mir, dass
Hebammen in unserem Land für diese enorm wichtige Aufgabe durchschnittlich nur
8,50 Euro verdienen. Und nun wird es für sie keine Möglichkeit mehr geben, die
für sie verpflichtende Haftpflichtversicherung abzuschließen...
Wenn die Hebammen ihren Beruf aufgeben
müssen, wer soll die Mütter in Zukunft bei den Geburten und der ersten
Zeit mit dem Baby unterstützen? Dies halte ich aber für lebensnotwendig für
Frauen und Kinder.
Angela Merkel hat vor der Wahl
versprochen, die Situation für Hebammen zu verbessern.
Das Thema wurde in die
Koalitionsvereinbarungen von CDU und SPD aufgenommen.
Wie wichtig den Politikern die
Situation von Frauen & Kindern, die gute Versorgung von werdenden Müttern
& ihren Kindern wirklich ist, könnten sie durch entsprechendes
politisches Handeln jetzt zeigen.
Ich bin ehrlich: besonders optimistisch
bin ich da nicht.
Aber ich glaube an die Möglichkeit, auf diesem Wege viele
Menschen zu erreichen, sie für das Problem zu sensibilisieren, so dass sie sich
einsetzen.
Zur Petition an den Bundesgesundheitsminister geht es hier!
Bitte nutzt diese Möglichkeit! Unterstützt die Sache der Hebammen, der jungen Frauen und ihrer Kinder!
Astrid
Wenn man das liest, kann man wieder einmal über die familienfeindliche und gesundheitsverhindernde deutsche Politik den Kopf schütteln (oder die Haare raufen...).
AntwortenLöschenDank fürs Aufmerksammachen!
Liebe Grüße
Andrea
Traurig! Die Verantwortung allein den PolitikerInnen zu geben greift mir jedoch etwas zu kurz. Wo sind denn all die jungen Eltern, denen eine einfühlsame Begleitung während und nach der Schwangerschaft und eine möglichst natürliche Geburt (eventuell sogar im vertrauten Zuhause?) ein wirkliches Anliegen ist? Ich würde mir sehr wünschen, dass sie nun aufwachen und sich stark machen. Meine Unterstützung hätten sie.
AntwortenLöschenLiebe Grüsse, mo(nika)
Meine auch! Ich habe meine drei Geburten mit Hebammenhilfe in bester Erinnerung und war vor allem nach der Geburt des ersten Kindes unendlich dankbar für die hilfreiche Begleitung danach.
AntwortenLöschenIrgendwie ist da in unserem Land einiges in Schieflage geraten...
Liebe Grüße,
Karin
mir fehlen die Worte, ich bin auch enttäuscht, dass man in so einem Land wie Deutschland solch eine Situation erleben muss. Die Regierung beschwert sich über eine mangelnde Geburtenrate, versucht jedoch mit aller Kraft jegliche Unterstützung den jungen Frauen zu entziehen. Sehr beschämend.
AntwortenLöschenLieben Gruß
Julia
Genaugenommen gibt es dieses Problem schon länger...Viele Hebammen finden schon seit einiger Zeit keine Haftpflichtversicherung mehr, die bezahlbar ist ( im Vergleich zu ihrem Einkommen ). Haftpflichtversicherungen im medizinischen Bereich steigen schon seit Jahren, das hat auch damit zu tun, dass sich langsam amerikanische Verhältnisse hier breit machen, bei Prozessen immer höhere Summen fällig werden...Eine sehr erschreckende Entwicklung!!! LG Lotta.
AntwortenLöschenLiebe Astrid, mich hat diese Nachricht auch regelrecht schockiert. Ich bin ganz deiner Meinung: Hebammen sind für die wichtigste Sache der Menschheit unerlässlich! Nachdem ich an meine erste Geburt ohne Beleghebamme nur mit Schrecken zurück denke, wurde ich während meiner zweiten Schwangerschaft, der Geburt und im Wochenbett von einer ganz wunderbaren Hebamme betreut. Sie hat für die gesamten Aufwendungen 850 € verlangen können. Den selben Betrag hat die Chefärztin für eine Ultraschalluntersuchung und kurze Nachuntersuchung erhalten. Das alleine ist schon unglaublich, aber dass diesem Berufsstand nun die rechtliche Grundlage entzogen wird ist einfach unfassbar. Meine Hebamme hat die Geburtshilfe schon vor über einem Jahr aufgegeben. Falls das nun auf alle anderen Hebammen auch zu kommen sollte, werde ich in Deutschland kein Kind mehr bekommen!
AntwortenLöschenIch finde es sehr gut, dass du dieses wichtige Thema in deinem Blog aufgreifst.
Hoffentlich läuft bald wieder alles rund und du brauchst dir keine Sorgen mehr machen!
LG, Olivia
Häääää? Das kann doch gar nicht sein? Ich hab in letzter Zeit das Gefühl, dass alles was auf Individualität und ein bisserl anders sein vom Staat Österreich total platt gemacht wird. Deutschland kann das wohl auch grad ganz gut.
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