Samstag, 14. September 2013

"Lange Samsdach en d'r City"



...sangen einst die Bläck Föös und ihre Lieder bestimmten in den 70er und 80er Jahren mein Lebensgefühl in der Stadt, ebenso wie der "Lange Samstag" an jedem ersten Wochenende im Monat mein Freizeitverhalten.

Wer erinnert sich noch?

Früher waren am Samstag alle Geschäfte um 14 Uhr zu, nur eben nicht an diesem einen "Langen Samstag" im Monat. Da hatte man dann Zeit bis 18 Uhr, um einzukaufen. Meist ging es in die Innenstadt, um all die Dinge zu beschaffen, die man so neben Lebensmitteln brauchte. Und das machten dann auch alle Leute gleichzeitig...

































An den übrigen Samstagen musste man sich schon gut organisieren, um alle notwendigen Einkäufe an Lebensmitteln oder anderen Dingen des täglichen Bedarfes bis zum Ladenschluss zu erledigen. Anstehen beim Bäcker, Metzger, Gemüse- oder Getränkehändler, Blumenstand, Reinigung etc. oder bei den entsprechenden Theken im Supermarkt gehörten dazu und schufen allzu oft eine gereizte Stimmung unter der Kundschaft. Ellenbogen wurden eingesetzt, verbale Auseinandersetzungen waren nicht selten - der Zeitdruck kehrte die unschönen Seiten der Mitmenschen nach außen.

































Als dann die Ladenschlusszeiten etwas gelockert wurden, erledigte ich meinen großen Wochenendeinkauf am Donnerstagabend im Supermarkt. Samstags wurde dann nur noch frisches Obst & Gemüse auf dem Markt beschafft.

































Dass man aber schon Freitagabend in Wochenendlaune kommen konnte - das machten erst die liberaleren Ladenöffnungszeiten ab 2006 möglich. Zumindest für all die, die nicht im Einzelhandel arbeiten. Deren Los kenne ich allerdings nur zu gut, denn meine Schwester arbeitet in diesem Bereich. Sie zahlen den Preis für die Steigerung meiner Lebensqualität & deshalb will ich mich an dieser Stelle einmal bei ihnen dafür bedanken!

































Plötzlich konnte ich schon freitags lange ausgehen, spät ins Bett fallen und spät aufstehen, ohne befürchten zu müssen, dass Dinge am Samstagmorgen ausverkauft sein könnten oder dass ich unter Zeitdruck geriet, wenn ich unterwegs war, um für meine Familie die notwendige Lebensmittel zu beschaffen.

In die City gingen wir jetzt nicht nur zum Einkaufen, sondern zum Bummeln, Leute treffen, Kaffeetrinken, Essen. Zwischendurch konnte man außerdem mal ins Museum, den Dom, bei Straßenmusikanten stehen bleiben, ohne die Uhr im Nacken zu haben. Für mich ist die von den Bläck Föös besungene Hektik samstags Geschichte geworden.

































Heute wurde der Samstagskaffee ganz in Ruhe bei "Fromme" in der Neumarktpassage eingenommen, jenem Lokal mit dem inzwischen nostalgischen Charme der neunziger Jahre, ruhig, da in einer Passage gelegen & trotzdem mit der Möglichkeit, "Leute zu gucken".

Ich teile diesen entspannten Kaffee heute gerne mit all den anderen bei Ninjasieben....
;-) Astrid

6 Kommentare:

  1. Liebe Astsrid,
    ich erinner mich nur noch zu gut an diese Zeiten.
    Es war eine einzige Hetze.
    Heute ist es entspannter- und trotzdem kaufe ich nach Möglichkeit nie am Samstag ein und auch an den anderen Tagen nicht am späten Abend. Dafür genieße ich den Wochenmarkt. Da schlendere ich ohne Hektik von Stand zu Stand und kaufe mein Obst und Gemüse für die Woche ein.
    Ein schöns Restwochenende wünscht dir
    Irmi

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  2. Ja, an die Zeiten erinnere ich mich noch gut. Viele Geschäfte hier (auch in der Innenstadt) schlossen wochentags über Mittag für rund 2 Stunden. Das fand ich damals immer total nervig.
    Letztens war ich in den USA. Dort kannst du in großen Supermärkten zu jeder Tages- und Nachtzeit einkaufen.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  3. Was für Einblicke bei deinem tollen Samstagskaffee ;-) Ich gucke gerne zu... Lieben Gruß Gh

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  4. Hallo Astrid,
    tolle Fotocollagen und tolle Eindrücke von der Innenstadt von Köln. Ich vermag mich kaum noch zurückerinnern an die alten Zeiten, als die Geschäfte samstags nur bis 13 (oder 14 Uhr) geöffnet waren. So wie wir heutzutage organisiert sind, hätten wir massive Probleme mit einer Ladenschlußzeit samstags 13 (oder 14 Uhr).

    Gruß Dieter

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  5. liebe astrid , ich lese immer so gern bei dir, ich finde deine posts so interessant und abwechslungsreich, wenn ich auch selten kommentiere-wollte ich nur mal sagen!
    heute hab ich mit m. tochter linolschnitt gemacht, aber es ging etwas schwer und da fiel mir dein post über die fischbilder ein, wir werden es mal mit diesen platten versuchen. hoffentl. finde ich den post noch.
    herzliche grüße, friederike

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  6. An die Zeiten erinnere ich mich sogar auch noch.
    Allerliebste Samstagskaffeegrüße ninja

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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