Freitag, 10. September 2021

Kleines Update

Ja, Saudi -Arabien gibt es immer noch, der Blogger Raif Badawi ist immer noch inhaftiert ( ich weiß aber nichts Neues in Bezug auf ihn ) und das nahöstliche Regime richtet weiter hin, wohl auch, weil es momentan ganz im Schatten anderer (Welt-) Probleme nichts zu befürchten hat.

Die ESOHR ( "European Saudi Organization for Human Rights" in Berlin hat heute ein Update veröffentlicht:

Adnan Al-Sharfa

In Saudi-Arabien sind seit Beginn des Jahres bis zum 6. September 50 Menschen hingerichtet worden. 

Der letzte war der junge Adnan Al-Sharfa, einer wegen seiner Meinung Gefangener aus der schiitischen Ostprovinz Qatif. Zur Rechtfertigung des Todesurteils behauptete das saudische Innenministerium, Al-Sharfa habe Waffen geschmuggelt und die Sicherheitskräfte angegriffen.  Die Behörden des saudischen Regimes verschleiern immer wieder die politischen Gründe ihrer Hinrichtungen mit Kriminalitätsvorwürfen, besonders für die Augen der westlichen öffentlichen Meinung.

In der Erklärung des Ministeriums wurde erwähnt, dass die Hinrichtung auf königlichen Erlass erfolgte.

Adnan Al-Sharfa hatte 2011 an den Qatif-Demonstrationen teilgenommen. Seit 2014 war er im Mabahith-Gefängnis in Dammam unter dem Vorwurf der Teilnahme in Einzelhaft. Am vergangenen Montag exekutierten die saudischen Behörden ihn, ohne seine Eltern davon in Kenntnis zu setzen. 

Nach dem Arabischen Frühling gab es in der Region mit den größten Ölvorkommen des Landes Demonstrationen, in denen politische Reformen und die Freilassung von Gefangenen gefordert wurden, die seit mehr als 16 Jahren ohne Anklage festgehalten worden waren.  Der schiitische Prediger Nimr al-Nimr, der zu den Protesten gegen die Regierung aufgerufen hatte, wurde gefangen gesetzt. Die Verhaftung einer solchen Ikone in der Stadt Qatif führte am gleichen Abend zu weiteren Protesten. Nimr al-Nimr wurde am 2. Januar 2016 mit 46 weiteren zum Tode Verurteilten hingerichtet. Im Februar 2012 wurde auch der damals 17 Jahre alte Neffe Nimrs, Ali al-Nimr, festgenommen ( ich postete dazu ). Sein Vater Muhammad al-Nimr bat König Salman um Gnade, die der König nicht gewährt hat. Die Härte des Vorgehens gegen den jungen Mann hat, so ist anzunehmen, mit der Stellung seines Onkels, Nimr al-Nimr, zu tun.


 

4 Kommentare:

  1. Und da behauptet noch jemand, WIR lebten in einer Diktatur...
    LG Traude

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    1. Genau die, die das immer schreien, drohen tagtäglich immer wieder ihren Kritikern genau diese Hinrichtungen an, verteilen Todesurteile am laufenden Band. Das ist, was sie unter Friede, Freiheit & Liebe, einem ihrer weiteren Slogans, verstehen. So verlogen & faschistoid!
      GLG

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  2. Entschuldige meinen Zynismus, aber vielleicht ist es gar nicht so schlimm, wenn die Menschheit mitsamt dem von ihr vernichteten Planeten untergeht.

    Traurige Grüße
    Astrid rechtsrheinisch

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  3. es ist eine Schande .. :(
    und man kann (fast) nichts dagegen tun
    nur immer wieder daran erinnern

    Rosi

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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