Montag, 2. August 2021

Jahresprojekt 2021: Sich trennen VII

Als Andrea, die Zitronenfalterin, ihre Linkparty im Blog beschrieb, und ich entschieden habe mitzumachen, war mir klar, dass das was vom Singen im Walde hatte, sprich: Ich wollte mir Mut machen, das Problem anzupacken, das mich schon seit Jahr & Tag begleitet, ja regelrecht belastet. Es war mir von vorneherein auch klar, dass das eher schwierig würde, denn dafür bräuchte ich mehrere Tage am Stück ungestörte Zeit. Eine anonyme Leserin meinte beim letzten Mal, ich sollte weniger fotografieren & schreiben, dann kriegte ich mehr geschafft. Da musste ich lachen, aber mir wurde auch klar, dass sie meinen Blog bzw. meine Lebenssituation einfach nicht kennt. Denn gerade das sind so kleine Inseln in meinem Alltag, die meine Schaffenskraft für meine tägliche Aufgabe erhalten... 

"Sobald einer einen Handschlag macht, 
steht ein Dutzend Leute neben ihm 
und filmt, bis das Handy nicht mehr kann...
Dabei ist das letzte, 
was diese Menschen jetzt noch brauchen 
diese politischen Irrläufer, 
die mit ihren Selfiesticks durchs Katastrophengebiet stolpern, 
wenn sie sich nicht gerade aufschwingen, 
auf den Trümmern eine Rede zu halten."

 

Und dann noch so Verlautbarungen im Netz von sich geben wie, dass all diese "Fridays-for-Future-Mädchen", all diese "akademischen frustrierten Single - Frauen", diese "Gender - Tussis" sich auf dem Schlacht- , äh: Schlammfeld,  eh nicht blicken und das alles den richtigen deutschen Männern überlassen.

Geht's noch?

In meinem Nachbarschaftsnetz sind jede Menge - und übrigens nur - Frauen bis heute aktiv, sammeln, organisieren und fahren dann mit all dem Werkzeug los in die Krisengebiete, um mit anzupacken. So kam es, dass ich mich in diesem Monat auf ganz anderem Gebiet als dem geplanten von Dingen getrennt habe, die wir nicht mehr nutzen:

Eine Schubkarre, Schaufeln, Schippen, Eimer. Kaum im Nachbarschaftsnetz angeboten, stand eine Frau mit Mumm vor der Tür und holte alles ab, um damit in Wuppertal beim Aufräumen zu helfen.

Es war keine schwere Aufgabe diesmal, aus doppelterlei Gründen: Die Sachen wurden wirklich dringend gebraucht und mein inzwischen von mir wieder trocken gelegter Keller musste sowieso aufgeräumt werden. Auf diese Weise wurde Platz geschaffen für zwei Regale, die jetzt etwas hochwassersicherer sind und nun gut in wasserfeste Kisten verpackte Vogelfuttervorräte und Gartendünger aufnehmen können. Die Regale wurden detto von so einer kraft- & saftlosen "Omma gegen Rechts" eigenhändig aufgebaut:

Und anschließend hab ich mich tatsächlich noch vorsichtig und in kleinen Schritten dem Projekt genähert, das mir schon so lange unter den Nägeln brennt. Immerhin ist jetzt alles rund um den Nähtisch ( und darunter ) gesichtet, sortiert und geräumt worden in den letzten Tagen. Bei vielem habe ich mich entschieden, mich zu trennen, und es teilweise wieder ins Nachbarschaftsnetz gestellt, wo es prompte Reaktionen gab, wie schön! 

Nur habe ich bei diesen Aktionen den Vorschlag der oben erwähnten Leserin aufgegriffen und nicht dabei fotografiert.  

21 Kommentare:

  1. Echt jetzt?
    Trolle allen Ortes!
    Jedenfalls finde ich Deine Aktionen monatlich incl der Fotos ganz toll! Diesen Monat ganz besonders. Selber viel an der Backe habend und trotzdem noch an Andere denken!
    Lass Dich von einzelnen Stimmen nicht runterziehen! Ausserdem ist es ja nicht nur eine körperliche Sache, das "alles raussuchen, sortieren, wieder wegpacken, verteilen" sondern auch emotional manchmal
    Will ich mich von etwas trennen?
    (in meiner Brus schlägt eine Sammlerinnenseele)
    Eine super Aktion Deinerseits (und unbekannterweise auch anderer)
    Fühl Dich gedrückt und ganz liebe Grüße
    Nina


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  2. Liebe Astrid
    Diesen Monat hast du zwei Ecken entrümpelt und an deinen Sachen haben auch schon Abnehmer gefunden. Das gibt ein gutes Gefühl.
    Jetzt wünsche ich dir einen guten Wochenstart und liebe Grüessli
    Eda

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  3. Ist es nicht erstaunlich wozu manche Menschen alles eine Meinung haben? Kónnen sie ja, muss nur nicht jedem auf die Nase gebunden werden der lange genug still steht...diese "Omma gegen Rechts" muss was richtig machen, sonst wúrden sich nicht so viele Troll-Kommentare ansammeln - etwas von getroffenen Hunden und so. GLG nic

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  4. Ha, ärger dich nicht... es gibt immer ganz viel Meinung, wo wenig Ahnung herrscht!
    Schubkarren und Eimer zu spenden, finde ich einen prima praktischen Einfall. Wahrscheinlich wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen.
    LG
    Centi

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  5. Sich so nützlich trennen zu können, das ist toll. Ebenso, dass viele Menschen einfach helfen und sich einsetzen.
    Dass es leider auch ganz andere Menschen gibt, ist schade. Besonders für sie selbst.
    Deine Trennaktionen regen übrigens auch mich an. Unser Haushalt ist übervoll und wir selbst brauchen immer weniger. Wir werden mal eine Fahrt zum Recyclinghof einplanen, denn leider haben wir nicht nur schöne Sachen zum Trennen...
    Ich freu mich mit Dir über alles, was Du leichten Herzens aus dem Haus gibst - und wenns Fotos dazu gibt, freu ich mich noch mehr!! :-)
    Herzlichst, Sieglinde

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  6. Ach liebe Astrid, ich musste so über die "saft-und kraftlose Omma gegen rechts" lachen, auch wenn es eigentlich gar nichts mehr zu lachen gibt. Deine Aktionen finde ich supertoll. Ich bin immer dabei zu überlegen, wie ich hier Krusch und Sinnvolles loswerde, was man anhäuft bis zum bitteren Ende....Tolle Aktion! Und Meinungen wie die genannte gehen uns doch sonstwo lang, oder? Herzlich, Sunni

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  7. Sich trennen. Das ist sehr sinnvoll, wenn man ein gewisses Alter erreicht hat. Ich mache das auch schon längere Zeit, nicht regelmäßig, aber immer, wenn mich das Gefühl dazu überkommt. Ich habe sogar einen Post in Warteschleife, welcher zu diesem Thema passt. In den nächsten Tagen dann, wenn mein Besuch weg ist, mehr dazu. LG von Rela

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  8. Nimm dir doch solche Kommentare, getränkt von Neid, Missgunst, Dummheit, Dreistigkeit etc. nicht so zu Herzen. Diese Leute nähren sich von unseren Reaktionen. Wieder bekommen sie Aufmerksamkeit für ihr Geschwafel.
    Da hast Du ja dein Jahresprojekt gleich tagespassend genutzt! Von wegen Frauen würden nicht zupacken. Toll, wie euer Nachbarschaftsnetz funktioniert!
    Liebe Grüße
    Andrea

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  9. Liebe Astrid,
    solche Schreiber:innen sollten vor der eigenen Haustür kehren und anderen weniger Ratschläge erteilen. Ich liebe es, deinen Blog zu lesen, er gibt mir viele Anregungen und beim "Loslassen" Ansporn für das eigene Tun. Danke dafür und herzliche Grüße Ingrid

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  10. Haha was für ein toller Ratschlag. Ärgere Dich nicht drüber Astrid.
    Toll dass Du Dich so spontan, von jetzt anderweitig dringend gebrauchten Dingen,
    trennen konntest.
    Liebe Grüße Tina

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  11. Das war doch eine prima Entscheidung, liebe Astrid! Sich auf diese Weise von dringend benötigten Dingen zu trennen, ist das Beste was man/frau beim Entrümpeln tun kann.
    ich bin nicht voran gekommen, im Gegenteil: ich baue auf, habe mir ein paar Flaschen Flutwein bestellt... ;-)
    LG
    Elke

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  12. Entrümpelungen sind immer prima liebe Astrid, schafft Platz, andere freuen sich und man selbst fühlt sich doch wie befreit.
    Gestern habe ich wieder eine Tüte voller Bücher in den nächsten Bücherschrank gebracht, und prompt stand da ein alter Mann, der voller Interesse meine Schätze durchgeschaut hat. Aber ob er Frauenromane mag???
    Dir einen schöne Abend und immer Stück für Stück, ganz lieben Gruß
    Nicole

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  13. Liebe Astrid,
    den Tipp kann frau wirklich nur mit Humor nehmen. Natürlich braucht das Bloggen Zeit, aber wie du sagst, ist es auch eine Art Insel. Würden wir diesen Rückzug oder diese Möglichkeit nicht brauchen, dann würden wir sie einfach links liegen lassen. Aber kleine Fluchten tun gut.
    Toll, dass du das Bild der helfenden Frauen hier wieder zurecht rückst - und dass du Sachspenden geben konntest, die gebraucht wurden und wodurch zugleich deinen Keller entrümpelt wird!
    Alles Liebe und eine gute erste Augustwoche, Traude
    https://rostrose.blogspot.com/2021/08/ruckblick-auf-unseren-juli-2021.html

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  14. Gratuliere! Den Quatsch nehmen doch wir Omas gegen Rechts nicht ernst. Da werden wir doch durchströmt von großem Mitgefühl für die erbärmlichen Möchtegernkraftprotze. Entrümpeln und dann noch was Sinnvolles tun - besser geht's nicht.
    Magdalena

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  15. Guten Morgen liebe Astrid, schön, dasz Du auf diese Weise helfen konntest und die bei Dir nicht mehr nötigen Sachen sind anderswo ein Segen!
    Allerdings sieht Dein Blogpost für mich ziemlich ungewohnt aus, so eher karg bebildert - von mir stammte dieser wohlfeile Ratschlag jedenfalls nicht ;)
    Herzlichst
    Mascha

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  16. Das nenne ich eine Win Win Situation, was bei dir nicht mehr gebraucht wird, hilft denen die alles verloren haben. Da trennt man sich doch gerne von guten Sachen.
    L G Pia

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  17. Klasse, liebe Astrid, da trennt frau sich doch gerne, wenn man auf diese Weise helfen kann. Und Bilder und Texte bereichern deine informativen und lesenswerten Posts zudem...bitte demnächst weiter wie bisher.
    Lieben Gruß, Marita

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  18. Schubkarre, Schaufeln, Eimer - das nenne ich mal mitgedacht! Bei mir gab es nur abgelegte und saubere (!) Kleidung. Ist es nicht schrecklich, dass manche Idioten ihren Müll in die Spendensammlung gegeben haben? Unfassbar!! Ganz liebe Grüße, Nicole (die Deine Bilder und Texte liebt!)

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  19. Die kleinen Schritte führen ans Ziel liebe Astrid. Und das Fotografieren und Zeigen des Geschafften motiviert für den nächsten Schritt.
    Liebe Grüße
    Ivonne

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  20. Einfach klasse!
    Wie ich diese Klientel gefressen habe, die sich selbst beweihräuchern, bevor sie delegieren statt zuzupacken.
    Ich habe meine Projekte meist selbst erledigt, weil, wenn ich sie brauchte, keine Männer zum Anpacken greifbar waren - ein paar wenige ausgenommen, die mir auch diese Woche, kaum gerufen, unter die Arme griffen.
    Frauen sollten sich untereinander mit sinnvollen Tipps helfen statt unsensibel auszuteilen.
    Viele liebe Grüße,
    Karin

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  21. Sinnvoll trennen... da bin ich bei. Unddie Menschen im überschwemmten Gebiet können einiges brauchen. Ganz nebenbei auch die Erfahrung und Muskelkraft von den "Oma's" und den Ach so schwachen Frauen!
    Liebe Grüße
    Andrea

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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