Mittwoch, 16. Januar 2019

White bird on a winter's day

White bird
In a golden cage
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On a winter's day
In the rain
White bird
In a golden cage
Alone
The leaves blow
Across the long, black road
To the darkened skies
In it's rage
But the white bird
Just sits in her cage
Unknown
White bird must fly
Or she will die
White bird
Dreams of the aspen trees
With their dying leaves
Turning gold
But the white bird
Just sits in her cage
Growing old...

Als ich am Samstag mit der Radiosendung "Musikbonus - Mehr als nur Woodstock - 1969 in Pop" auf Zeitreise in ( auch meine ) Vergangenheit ging, wurde also auch dieser Titel der Band "It's A B Beautiful Day" gespielt, der mich damals - ebenso wie das nostalgische Plattencover - auf Anhieb angesprochen hatte. 

Ach ja, und in diesem verregneten grauen Kölner Januar passten die Lyrics auf einmal auch wieder, als ich so in meinem Gehäuse vor mich hin saß und mir eingestehen musste, dass ich das Altwerden spüre. Was verfügte ich vor jenen fünfzig Jahren über ein Gefühl unerschöpflicher Kräfte! Und was wollte ich damit Gutes für die Gemeinschaft bewirken! Bildung für alle zum Beispiel.

Jetzt werden solche wie ich als "Gutmenschen" diskreditiert, ja geschmäht, wird einem Übles unterstellt. Wie habe ich bei Durs Grünbein über den Effekt des so gebrauchten Wortes gelesen?
"Es torpediert nun alles, was auch nur einen Millimeter vom durchschnittlichen Egoismus der Mehrheitsgesellschaft abweicht, von der politisch sanktionierten Gleichgültigkeit, der nationalistisch veredelten Herzenskälte."
Wurde bei meiner Generation der erste Teil des Bibelwortes "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" als harsches Erziehungsmittel überbetont, ist inzwischen der zweite Teil das Leitmotiv und die eigene egozentrierte Einstellung wird als die einzig Wahre betrachtet. Begriffe werden in bester Orwellscher Manier umgedeutet, und die mit den sklerotischen Herzen & den vernagelten Gedächtnissen rüsten unsere Sprache wieder auf wie einst vor neunzig Jahren.

Was so ein Lied alles für Gedanken in einem auslösen kann!



12 Kommentare:

  1. Schade, das dieses Video nicht verfügbar ist.
    Ja, zu diesem Text könnte ich auch Parallelen ziehen, einfach davonfliegen..., leider ist es nicht immer möglich.
    LG Heidi

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    1. Ich habe es im Post geändert und einen Link zu YouTube gesetzt. Wenn man den Post entwirft und in der Vorschau hat, klappt ja immer alles noch...
      LG

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  2. ja.. ;)
    manchmal geht man durch irgend etwas angeregt auf Zeitreise ..
    aber auch wenn mich das Alter manchmal ausbremmst und zwickt
    in heutiger Zeit jung sein möchte ich nicht mehr
    nutzen wir also die verbleibende Zeit
    um weiterhin Gutmenschen zu sein
    den bei den vielen Bösmenschen braucht es die

    liebe Grüße
    Rosi

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  3. Bei uns scheint grade die Sonne - ich schicke einige Strahlen hoch zu Dir...
    Deine Gedanken kann ich gut nachvollziehen. Ja, wir sind schon ganz schön alt inzwischen.
    Das möglichst viel Gutmenschen-Sein lasse ich mir aber nicht vermiesen. Die Definitionsmacht darüber behalte ich schon selbst.
    Bildung für alle ist übrigens immer noch höchst wichtig. Das hast Du schon damals richtig gesehen.
    Good vibrations schickt Dir Sieglinde

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  4. Wenn ich den von Dir genannten Begriff nur höre, läuft es mir eiskalt den Rücken runter, ist es doch absolut braune Terminologie. Das eigene Ego ist wohl derzeit das, was umtanzt wird, wie ein goldenes Kalb.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  5. Ich kann Dir gut folgen. Aber: nicht unterkriegen lassen.
    Alles Liebe!
    Magdalena

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  6. Liebe Astrid,
    "Gutmensch" das ist eine ganz böse Sache, wie oft habe ich das schon hören müssen, als ich noch bei Taff hier tätig war.
    Aber ich höre das inzwischen schon gar nicht mehr und mache mein Ding weiter.

    Lieben Gruß Eva
    Kopf hoch und durch!

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  7. Liebe Magdalena, liebe Eva, den kopf lass ich deswegen auch nicht hängen. ich finde es a) eine Frechheit, ja eine Unverschämtheit, b) es soll von der eigenen Schluffigkeit ablenken und c) soll es politisch eine Umwälzung mit Worten vorbereiten, die ich nicht haben will.
    LG

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    1. Liebe Astrid, ich schreibe dir geschwind eine Mail.

      LG Eva

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  8. Vierzig Jahre Schuldienst nagen an meinen Knochen und ab und an am Gemüt, weil die Art an Unterricht und Schule, die ich mit aufgebaut habe auf der einen Seite eingerissen wird, anderes bröckelnd vor dem Verfall steht und ich wieder in einer Sitzung sitzen darf, wo das Rad zum x-ten Mal neu erfunden wird.
    Inzwischen leiste ich es mir auch einmal unverschämt grantelig zu sein, denn eines weiß ich ganz sicher: Ich habe diese vielen Jahre gerne meinen Beruf als Lehrerin gelebt, weil ich immer das Gefühl hatte bei den Kindern etwas bewegen zu können.
    Anders sehe ich das im Umgang, der Zusammenarbeit mit Erwachsenen/Kollegen ... genug gebruddelt.
    Eigentlich wollte ich Dich einfach nur über die distanz hinweg in den Arm nehmen.
    Viele Grüße,
    Karin

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  9. Freude, dieses Cover wieder zu sehen - diese Platte steht auch in meinem Schrank... Liebe Grüße Ulrike

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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