Freitag, 7. Dezember 2018

Über die Meinungsfreiheit und Twitter



Die Ehefrau des in Saudi - Arabien inhaftierten Bloggers und Menschenrechtsaktivisten Raif Badawi, Ensaf Haidar, ist von Twitter informiert worden, dass ein Tweet von ihr zum Tragen des Niqab von der pakistanischen Regierung beanstandet worden ist, und sie mit dieser Meinungsbekundung gegen pakistanische Gesetze verstoßen hat.

Zeitgleich wurde Imam Tawhidi, ein progressiver muslimischer Gelehrter aus Australien, abgemahnt, weil er einen kritischen Tweet zu einem islamistischen Messerangriff in Melbourne, den der Täter kurz nach dem Freitagsgebet verübt hatte und bei dem einige Menschen getötet wurden, abgesetzt hatte.

Beide wehren sich gegen dieses Vorgehen, denn sie seien keine pakistanischen Bürger und Pakistan habe keine Autorität über das, was sie im Rahmen ihrer Meinungsfreiheit zu sagen haben.

Im August dieses Jahres hatte das pakistanische Oberlandesgericht in Islamabad die Sperrung von Tweets angeordnet. Wenn die pakistanischen Regierung es will, müssen unerwünschte Inhalte innerhalb von 15 Tagen gesperrt werden. Twitter folgt damit den Gesetzen des Landes, indem das Social Medium solche Benachrichtigungen an die besagten Personen schickt. Von einem Unternehmen der westlichen Hemisphäre, das der "Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte" verpflichtet ist, ist das ein jämmerliches Einknicken, wo doch ein starkes Eintreten für die Menschenrechte angebracht wäre. In Zeiten, in denen diese Rechte, siebzig Jahre nach ihrer Deklaration, wieder mal stark angegangen werden, wäre das ein wichtiges Zeichen.

7 Kommentare:

  1. Man ist doch immer wieder aufs Neue erstaunt, was sich da so zuträgt, meine Güte... Lieben Gruß Ghislana

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  2. Mich wundert nichts mehr. Ich erwarte absolut nichts mehr aus diesen Regionen. Da wird eine positive Entwicklung noch lange auf sich warten lassen.
    LG
    Magdalena

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  3. Das gibt es doch nicht! Twitter macht dabei mit? Unglaublich. Gerade von denen hatte ich die freie Meinung erwartet.
    LG
    Andrea

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  4. Mit Twitter kenne ich mich gar nicht aus. Aber scheint weit verbreitet zu sein und macht ja auch Politik, und das anscheinend nicht nur in Amerika.
    Freie Meinungsäußerung, die fundiert und kritisch ist, kommt nicht gut an.
    Dann lieber Fake News.
    Wie oft hat eigentlich Herr Trump schon von Twitter eine "Information" bekommen?
    GlG Sieglinde

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    1. Das waren auch so meine ersten Gedanken.
      Lieben Gruß
      Katala

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  5. ps: deine 70er karte, die hier am esstisch steht, wurde gestern bei meiner feier sehr bewundert!!

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  6. da kann man nur noch den Kopf schütteln :(
    ich bin nicht bei Twitter.. auch nicht bei FB
    will ich auch nicht hin

    liebe Grüße
    Rosi

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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