Samstag, 13. Januar 2018

Trauriger Geburtstag


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Heute wird der saudische Blogger Raif Badawi 34 Jahre alt. Es ist sein sechster Geburtstag in Haft. 

Seit seiner öffentlichen Auspeitschung am 9. Januar 2015, kurz bevor auch saudische Regierungsvertreter sich bei der Kundgebung nach dem Attentat auf die Redaktion der Zeitschrift "Charlie Hebdo" in Paris für die Menschenrechte und die Meinungsfreiheit in aller Scheinheiligkeit eingereiht hatten, aktivieren sich weltweit viele Menschen Tag für Tag, Woche für Woche, um auf sein Schicksal aufmerksam zu machen und seine Freilassung zu erreichen ( hier kann man all die Mahnwachen verfolgen ).

Am 17. Juni 2012 ist Raif festgenommen worden unter dem Vorwurf der Apostasie, der Computerkriminalität und wegen Ungehorsam gegen seinen eigenen Vater.

Nach saudischem Recht können Kinder von ihren Eltern getrennt werden, wenn diese des Abfalls vom Glauben beschuldigt werden. Deshalb mussten Raif und seine Frau Ensaf Haidar befürchten, dass Raifs Vater oder Ensafs Familie das Sorgerecht für ihre gemeinsamen drei Kinder beantragen könnten. Sie beschlossen, dass Ensaf das Land verlassen sollte, um sicherzustellen, dass die Kinder bei ihrer Bezugsperson bleiben. Zusammen mit den Kindern suchte & erhielt Ensaf Haidar in Kanada Asyl.

Raif selbst wurde im Mai 2014 zu 10 Jahren Gefängnis und 1.000 Peitschenhieben verurteilt und erhielt eine Geldstrafe von einer Million Saudiarabischen Riyals für die Schaffung seines Online-Forums für öffentliche Diskussionen und wegen "Beleidigung" des Islam.

Nur noch eine Begnadigung durch König Salman kann Raif Badawi die Freiheit schenken. Für den Kronprinzen Mohammed, der den Eindruck erwecken will, als ob er die saudische Geschichte neu zu schreiben gedenkt und dem Land Freiheit und Offenheit zu bringen, wäre es eine Chance, dies auch aller Welt zu beweisen. Er könnte einen Prozess der nationalen Aussöhnung anstoßen, indem er die Fälle der Gewissensgefangenen neu überdenkt und die Inhaftierungen beendet.

Wenn man mich fragt, traue ich es ihm allerdings nicht zu. Da kann ich Ensaf Haidars in dieser Woche geäußerte Hoffnung nun gar nicht teilen...

Dazu legen viele Informationen, auch über sein luxuriöses Privatleben, in den letzten Wochen nahe, in ihm nichts als einen weiteren verwöhnten, machtbewussten Egozentriker zu sehen. Sein letzter Handstreich: Als letzten Samstag in Riad elf saudische Prinzen gegen die Aufhebung der Subventionen für sie als Mitglieder der Königsfamilie in Bezug auf ihre Strom- und Wasserrechnungen protestierten, ließ er sie festnehmen. Ihnen soll der Prozess gemacht werden. Das saudische Justizsystem scheint also in gewohnter Manier Menschenrechte zu missachten, wie diese Festnahmen zeigen.

Mein alter Freund Heinzlive hat sich auch so seine Gedanken zum neuen saudischen "Weltenretter" gemacht, frei nach dem Da-Vinci-Gemälde, dass gerade nach Saudi - Arabien verkauft worden ist:



 Ab jetzt wieder in alter Regelmäßigkeit!

11 Kommentare:

  1. Das ist wirklich ein trauriger Geburtstag!
    Ich glaube allerdings auch nicht, dass sich dort etwas ändern wird.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  2. An eine Begnadigung glaube ich leider auch nicht. Aber vielleicht geschehen sie doch noch, die Wunder?
    Auf jeden Fall ist es gut, dass Frau Badawi die Hoffnung nicht aufgibt (leider führte Dein Link nicht zu dem gewünschten Artikel).

    Zu seinem Geburtstag wünsche ich Raif Badawi viel Kraft und gute Visionen, die über seine Haftzeit hinausgehen und ihm das Überleben dort erleichtern.
    Im besten Sinne: Alles Gute zum Geburtstag, Raif Badawi!
    GLG Sieglinde

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  3. Es gibt leider wenig Hoffnung, dass sich dort irgendetwas bewegt.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  4. Auch ich bin skeptisch... Es ist so traurig. (Und 12 von 12 habe ich komplett vergessen...) Lieben Gruß und ich freue mich wieder auf die Regelmäßigkeit deiner Anstöße - Ghislana

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  5. Liebe Astrid,
    Vielen herzlichen Dank für Deine Kommentare auf meinem Blog, mit denen Du mich im Jahr 2017 begleitet hast. Ich habe mich über jeden einzelnen sehr gefreut und sie gaben mir gute Unterstützung und Hoffnung. Jetzt möchte ich Dir für das neue Jahr alles Gute und Liebe wünschen und hoffe natürlich, dass ich wieder mehr präsent sein werde. Kommentare sind sehr wichtig und es tut mir leid, dass ich so wenige schreiben konnte. Das Leben sieht manchmal etwas anderes vor und schränkt ein. Mit meiner Gesundheit geht es jetzt mehr und mehr aufwärts und ich kann wieder nach vorne schauen. Ich wünsche mir, dass wir noch oft voneinander lesen werden.
    Ganz liebe Grüße Elke

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  6. Unvorstellbar traurig. Wie schön, dass du wieder regelmässig schreiben kannst. Schönes Wochenende, liebe Grüsse, Sibylle

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  7. ...wirklich sehr traurig, liebe Astrid,
    und leider nichts hoffnungsvolles in Sicht,

    liebe Grüße Birgitt

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  8. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  9. Das ist so unglaublich schrecklich und unfassbar.
    glg Susanne

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  10. Was für ein Glück, dass Frau Badawi und ihre Kinder wenigstens zusammen sein können. Aber wie fürchterlich, in dieser ständigen Ungewissheit zu sein, ob sie alle eines Tages wieder als komplette Familie vereint sein können - und dann auch gemeinsam die Kraft haben, nach vorne zu blicken. Ich stelle es mir schrecklich vor und bewundere Frau Badawi für ihre Stärke und ihre anhaltende Hoffnung.

    Liebe Grüße
    Sabrina

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  11. Ich hoffe sehr, dass die kleinen Gesten die aus Saudi Arabien kommen mehr in Bewegung kommen und das meine Skepsis auf diese neuen Zeichen abzieht. Ich bin dankbar das du uns weiter erzählst wie es Raif Badawi und seiner Familie ergeht.
    Gruß zu dir
    heiDE

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