liebe Alice Schwarzer!
Fast mein gesamtes Leben als junge Frau
haben Sie begleitet,
nachdem ich durch persönliche Kontakte
in die Gründung der Zeitschrift "Emma" in Köln
1976/77 involviert wurde.
Source: dpa |
Da gab es endlich ein Sprachrohr,
auch für mich und meinen Unmut darüber,
wie ungleich Gleichberechtigung in unserem Land,
in den politischen Gruppierungen, in denen ich mich bis dahin engagiert hatte,
an meinem Arbeitsplatz
( einer der fortschrittlichsten Bildungseinrichtungen jener Tage ),
praktiziert wurde.
Es war die Zeit, in der mein Ehemann noch über mich bestimmen durfte,
mir das Arbeiten verbieten ( oder mich gar hätte vergewaltigen dürfen ).
Es war die Zeit,
in der die Entscheidung zwischen Karriere und Kind unvermeidlich war.
Angeregt durch Sie habe ich meinen Standpunkt
begonnen, theoretisch zu untermauern und
mein Leben praktisch zu verändern und
ein Lebensmodell zu entwickeln,
dass meinen Vorstellungen von einem erfüllten Leben am nächsten kam.
Irgendwann haben sich unsere Wege getrennt,
manche Ihrer Aktivitäten habe ich mit mehr als hochgezogenen Augenbrauen verfolgt,
andere wiederum gut gefunden & unterstützt.
Ansonsten war ich mit meinem eigenen Weg
durch ein gleichberechtigtes Leben beschäftigt.
Doch Ihren Geburtstag möchte ich zum Anlass nehmen,
Dank zu sagen für all das,
was Sie in jener dumpfen Zeit unserer Republik angestoßen haben.
Dass sich etwas in den vergangenen vierzig Jahren bewegt hat,
ist nämlich auf die von Ihnen initiierte Debatte zurückzuführen.
Dass sich allerdings noch viel ändern muss,
dass Männer und Frauen in erster Linie Menschen sind
und sich als solche begegnen,
wird in immer kürzeren Abständen deutlich.
Mein Wunsch: Egal welcher Altersgruppe zugehörig,
welcher ideologischen Richtung,
egal wie uneinig wir uns sind,
egal ob Mutter oder nicht,
geschminkt, gefärbt, auf Stöckelschuhen oder nicht -
lasst uns gemeinsam für dieses Ziel einsetzen!
Das wäre doch ein Geburtstagsgeschenk für Sie
wie für uns alle!
Liebe Astrid,
AntwortenLöschenwas für ein herrlicher Geburtstagsgruß und Dank von dir an Alice Schwarzer.
Auch ich grüße Sie
und wünsche Ihnen alles Liebe und Gute Frau Schwarzer
zu Ihrem Geburtstag.
Dir liebe Astrid möchte ich danke sagen für die bereichernden Post
bei dir, immer wieder schön hier zu Gast zu sein,
auch wenn es mir nicht immer reicht ein paar liebe Worte zu hinterlassen,
sollst du doch wissen, dass ich vorbei schaue!
Dir ein wunderschönes erstes Adventswochenende,
herzlichst
Monika*
Da schließe ich mich doch Deinen Glückwünschen an.
AntwortenLöschenLieben Gruß und einen schönen ersten Advent
Katala
Das hast Du wunderbar gesagt, Astrid und dieser Geburtstagslaudatio schließe ich mich voll an. Persönlich habe ich Alice Schwarzer nur auf der Bühne bei einem Talk erlebt und fand sie sehr präsent, humorvoll und punktgenau.
AntwortenLöschenBei allem, wo frau auch mal die Augenbrauen gehoben hat, das Allermeiste, was sie gemacht hat, war gut für uns Frauen und ohne sie wären wir nicht da, wo wir heute sind. Auch wenns noch viel zu tun gibt...
Hoch soll'n Sie leben, Alice!
GLG Sieglinde
Eine schöne Laudatio. Ich bin froh, dass es sie gibt. Eine der wenigen Frauenrechtlerinnen in meinen Augen, die sich den gesunden Menschenverstand auch in der heutigen Zeit bewahrt hat. LG Lotta.
AntwortenLöschenIch schließ mich an liebe Astrid, obwohl Alice und ich nie wirkliche Freundinnen waren.
AntwortenLöschen:-))
Lieben Gruß Eva
Liebe Astrid,
AntwortenLöschenich schließe mich Deinem Glückwunsch an und gleichzeitig dem Wunsch nach Solidarität und Verständnis füreinander, egal ob Mann oder Frau. Dass wir Frauen weitgehend wählen können, wie wir unser Leben gestalten, haben wir Frauen wie Alice Sch. und Dir zu verdanken.
Liebe Grüße
Sabine
Danke, das ist wirklich zu viel der Ehre! Ich war übrigens nie mit ihr befreundet, nur mit einer der vier Mitbegründerinnen der Zeitschrift. Ich habe mich damals sehr in der Bildungspolitik engagiert und in der Förderung von Mädchen aus sog. bildungsfernen Schichten und zugesehen, dass ich in meiner zweiten Beziehung nicht mehr untergehe. Ich kenne so viel mehr Frauen, denen der Dank viel mehr zusteht.
LöschenEinen schönen Adventssonntag!
Wo ist der "like"-Knopf bei Blogger... ? Jedenfalls like ich deine Glückwünsche und bin sicher, dass vieles auch in die Schweiz schwappte... ich bin sehr sehr dankbar, dass ich mehr Freiraum für Entscheidungen hatte und habe, also noch meine Mutter. Manchmal habe ich allerdings das Gefühl wir bewegen uns wieder rückwärts, freiwillig - freiwillig?... (und sind noch nicht mal in allen Themen angekommen gewesen). Herzliche Grüsse und einen schönen ersten Advent, Sibylle
AntwortenLöschenDas hast Du wieder wunderbar formuliert. Da schließe ich mich gern an und erinnere mich, wie ich mit meinen Klassenkameradinnen zusammen nach der Schule darin blätterte.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Andrea
Liebe Astrid, das hast du toll formuliert! Ich habe - wie du -, aber aus ganz anderer Perspektive staunend verfolgt, wie sich da jemand aufmachte und trotzig, manchmal sehr unverblümt und überaus intelligent, einen Weg für Frauen aus der Misere zu finden. Genau wie du war ich später nicht von allem begeistert, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass gerade Frauen ihr viel zu verdanken haben (Männer übrigens auch, aber viele bemerk(t)en das gar nicht). Herzlichen Glückwunsch an Alice Schwarzer!Und dir/euch einen guten 1. Advent! Herzlich, Sunni
AntwortenLöschenA.Schwarzer hat zweifelsohne viel für die Frauenbewegung getan. Grossen Respekt und Anerkennung. Herzlichen Glückwunsch!Ich habe ihre Argumentation und Aktivitäten häufig nicht geteilt bzw. gut gefunden, aber so ist das nun mal...
AntwortenLöschensehr schön geschrieben liebe Astrid
AntwortenLöschenich schließe mich dem gerne an ;)
liebe Grüße
Rosi
auch wenn ich oft ihre meinung nicht geteilt habe, so hat ihre rolle in der frauenbewegung dicke geburtstagswünsche verdient!
AntwortenLöschenliebe grüße
mano
Rotzige, kräftige Personen polarisieren, Und das ist gut so. Kann man keine Meinung zu ihrem Werk haben? Glaub ich nicht. Und das ist einfach ein super Kristallisationspunkt für Diskussionen.
AntwortenLöschenLiebe Astrid,
AntwortenLöschendu triffst mal wieder ins Schwarze. Ich glaube ic habe mit 15 die erste Emma gelesen und "der kleine Unterschied" hat mein ganzes Leben geprägt. Als ich in den 90ern geheiratet habe, war Vergewaltigung in der Ehe noch straffrei und das Zölibat für ev. Pfarrerinnen erst 15 Jahre abgeschafft. Dank Schwarzer war mir dies und vieles mehr immer bewußt.
Liebe Gruesse
Bronte
Mein Glückwunsch an eine Frau, die offenbar in einer völlig anderen Welt lebt und gewirkt hat. Das alles, also den Anfang, haben wir in unserewr Abschottung ja nicht mitbekommen und wie ich lese, warst Du, liebe Astrid, da hautnah dabei.
AntwortenLöschenVieles kann ich kaum nachvollziehen, z.B. Männer, die das Arbeiten verbieten... gab es bei uns wohl kaum und wir hatten da eine andere Sozialisation. Erst 1990 begann ich EMMA zu lesen und habe sie mit ziemlichem Befremden bald wieder abbestellt. Sagte ich bereits. Jetzt wird mir Einiges klarer, aber wie gesagt, eher aus der Distanz einer anderen Gesellschaft heraus. Wer weisz, um wie viel wie gröszer der Kulturschock für uns ohne sie gewesen wäre - ?!?
Liebe Grüsze und eine gute neue Woche
Mascha
Ja, der Schock wäre noch größer gewesen. Wir haben bei Kritik an den bestehenden Verhältnissen zu hören bekommen: Dann geht doch nach drüben!
LöschenLG
Liebe Astrid,
AntwortenLöschenDu erstaunst mich immer wieder, bei der Gründung von Emma warst Du involviert?
Ohne Frauen wie Alice S. wäre unsere Welt eine ganz andere. Alice schießt in meinen Augen allerdings immer wieder Mal übers Ziel hinaus.
winterliche Grüße
Margot