Freitag, 27. Oktober 2017

Briefe für Raif Badawi und Abdulaziz al-Shubaily


"Wenn wir unsere Hoffnung verlieren, 
dann können wir sagen, 
dass wir alles verloren haben."

Ensaf Haidar, 24.10.2017


Das ist die Quintessenz aus einem Interview, welches die Ehefrau Raif Badawis am vergangenen Dienstag der Wiener Zeitung gegeben hat.

Am Vortag hatte sie mit ihrem Mann fünf Minuten telefonischen Kontakt gehabt, wobei es um Privates, vor allem um die Kinder ging, die ihren Vater sehr vermissen. Die fünf Jahre im Gefängnis sind genug, denn die Situation dort ist tagtäglich eine Herausforderung. Seine gesundheitlichen Probleme werden nicht beachtet, die hygienischen Verhältnisse wie die Ernährung sind unzureichend und Raif leidet unter Depressionen, versucht aber im Kontakt mit den Mithäftlingen Mut zu machen.

Ensaf Haidar hat auch wieder König Salman geschrieben, aber wie immer keine Antwort erhalten. "Überhaupt ist eine neuerliche Solidaritätswelle des Westens mit meinem Mann und den vielen unschuldig Gefangenen in Saudi-Arabien notwendig. Wir dürfen nicht schweigen, deswegen komme ich vor Weihnachten auch wieder nach Europa, übrigens im November auch nach Wien, um Unterstützung für diese neue Protestbewegung zu sammeln", so sagt sie im Interview. Von den Politikern erwarte sie, dass sie "eine Stimme der Vernunft und Gerechtigkeit" sind und Saudi-Arabien klar machen, "dass Menschen wie mein Mann nicht ins Gefängnis gehören."


Sie fordert uns alle wieder auf, Briefe an die saudischen Verantwortlichen zu schreiben über die Adresse der Botschaft hierzulande: 
Botschaft Saudi-Arabien 
Tiergartenstraße 33-34 
10785 Berlin

oder an den saudischen Justizminister: 
Dr. Walid bin Mohammed bin Saleh Al-Saamani 
Ministry of Justice 
University Street, P.O.Box 7775
Riyadh 11137, Saudi- Arabien

oder an den saudischen Innenminister: 
His Royal Highness Prince Abdul Aziz bin Saud bin Naif
Ministry of Interior 
Airport Road, P.O. Box 2933
Riyadh 11134, Saudi Arabien
An den kann man auch faxen: (00 966) 11 403 3125

Als Vorlage könnte auch die Mail auf dieser Seite von Amnesty International für einen anderen Menschenrechtler dienen. Natürlich wäre ein gleichzeitiger Appel für den inhaftierten Menschenrechtler Abdulaziz al-Shubaily, der am 17. September festgesetzt wurde,  eine gute Sache!


Ein Ruck ist wohl wieder nötig, vielleicht auch in Bezug auf unsere politischen Vertreter. Die Haftentlassungen von Peter Steudtner,  İdil Eser, Ali Gharavi et al. sollte uns Mut machen...


5 Kommentare:

  1. Auf jeden Fall sind die jüngsten Haftentlassungen eine gute Sache. Auch wenn mich manchmal das Gefühl beschleicht, solche Verhaftungen finden auch deshalb statt, damit man dann auch wieder entlassen kann, wenn es politisch gut wirkt und aussieht....
    Die Schreiben von Amnesty bewirken oft etwas, das ist eigentlich ein gutes Mittel. Meine Hoffnung dazu bei den Saudis ist allerdings nicht so hoch. Doch wie Ensaf Haidar oben zitiert wird:
    Wenn wir unsere Hoffnung verlieren....
    Daher hoffe ich auf massenhafte Schreiben.
    Herzlichst, Sieglinde

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  2. liebe astrid,

    finde ich gut, wie treu du beim thema bleibst. und ich fühle mich angesprochen, mail ist schon unterwegs ;o)

    tabea grüßt

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  3. Ja das spricht mich auch an. Danke für die Kontaktdaten und Tipps.
    Dir ein schönes Wochenende, liebe Grüße Tina

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  4. Kommt auf meine Postliste. Danke 💛. LG Ghislana

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  5. steter Tropfen höhlt den Stein
    ich hoffe dass es den Saudis irgendwann lästig wird und sie den Mann loswerden wollen
    gut dass immer wieder daran erinnert wird
    liebe Grüße
    Rosi

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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