Als ich im Juni mit meinem Mann im Stammheimer Schlosspark war, stach uns ein ganz ungewöhnlicher Baum mit sehr breiter, schirmartiger Krone ins Auge. Zu unserem großen Erstaunen hatten unterschiedliche Zweige auch ganz unterschiedliche Blätter. Die eine Blattsorte sah ganz nach Buche aus, da waren wir uns mit einem weiteren Ehepaar einig, das ebenfalls rätselnd unter dem Laubdach stand. Aber die zweite Sorte? Wir tippten erst einmal auf eine Eiche. Schließlich gab es da unendlich viele amerikanische Sorten, die uns nicht wirklich bekannt waren. Ein Blatt steckten wir uns in die Hosentasche...
Zuhause angekommen suchte ich die einschlägigen Baumbestimmungsseiten im Netz auf und versuchte meine Recherche immer mehr einzugrenzen. Doch bei der Eiche befand ich mich quasi auf dem Holzweg. Der Baum war doch eine - Buche! Genauer gesagt: Fagus sylvatica f. Laciniata oder Schlitzblättrige, Farnblattartige oder Fiederblattbuche, die wohl außergewöhnlichste und seltenste Buchensorte. Mit ihren geschlitzten Blättern ist sie auch kaum als Verwandte der Rotbuche zu erkennen.
Der Baum ist in Mitteleuropa auch selten anzutreffen, und wenn, nur in Parks oder als Einzelgehölz in großen Gärten. Er ist ein Cultivar, i.e. keine Wildpflanze, sondern ein in Gartenkultur entstandener oder selektierter Baum, durch Mutation der Rotbuche entstanden.
Am glatten Stamm und an der silbrigen Rinde lässt sich der Baum unschwer den Buchen zuordnen. Aber dann gibt es an einem Baum mehr oder weniger tief geschlitzte Blätter, ungeschlitzte Blätter (meistens an den Zweigspitzen), und dazwischen auch normale Buchenblätter - alles auf einmal, so wie bei unserem Exemplar im Schlosspark.
Auch diese Buche gilt als Großbaum mit einer Höhe von 20-25 Metern und einer bis zu 15-20 Metern ausladenden, dicht verzweigten Krone im Alter. In jungen Jahren bleibt der Wuchs noch schmal kegelförmig. Der Herz- oder Flachwurzler wächst nur langsam auf anspruchslosem Boden, verträgt allerdings keine Staunässe und kommt mit Sonne wie Schatten gut zurecht.
Die frisch grünen, lanzettlich, fiederteilig eingeschnittenen Blätter nehmen im Herbst eine gelbe bis rotbraune Färbung an. Die unauffälligen, hellgelben Blüten erscheinen mit dem Blattaustrieb im Frühjahr. Im Herbst gibt es dann nussartige Früchte wie bei der Buche, eine stachelige Fruchthülle mit zwei Bucheckern.
Im Netz gibt es wenig Informationen zum Baum, dafür aber ganz viele Hinweise auf Parkanlagen, in denen ein Exemplar zu finden ist.
So zum Beispiel auf der Roseninsel im Starnberger See, im Warbender Park in der Nordwestuckermark, im Arboretum zur Borg im Norden des Landkreises Osnabrück, im Kurpark von Bad Eilsen, im alten Botanischen Garten von Marburg, im Park von Schloss Nymphenburg oder an der Pinguinanlage im Rostocker Zoo. Offensichtlich ist der Baum so beeindruckend, dass er immer wieder als Besonderheit Erwähnung findet. Kann ich gut versehen: Mir haben die zarten gefiederten Blätter am überaus ausladenden "Schirm" sehr gefallen.
So zum Beispiel auf der Roseninsel im Starnberger See, im Warbender Park in der Nordwestuckermark, im Arboretum zur Borg im Norden des Landkreises Osnabrück, im Kurpark von Bad Eilsen, im alten Botanischen Garten von Marburg, im Park von Schloss Nymphenburg oder an der Pinguinanlage im Rostocker Zoo. Offensichtlich ist der Baum so beeindruckend, dass er immer wieder als Besonderheit Erwähnung findet. Kann ich gut versehen: Mir haben die zarten gefiederten Blätter am überaus ausladenden "Schirm" sehr gefallen.
Auch diesen Baumfreunde - Post verlinke ich wieder mit Ghislana/Jahreszeitenbriefe.
Wunderschön, deine Baumbilder! Die Fiederblattbuche gefällt mir richtig gut. Mit Bäumchen beschäftige ich mich augenblicklich auch, aber eher in Richtung "Was eignet sich als Hecken-Baum". Zurzeit liebäugele ich mit Hasel. Der könnte das kleine Häuschen heckig umrahmen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße und hab ein schönes Wochenende!
Solveig
Ach DER Baum ist das - da muss ich heute Nachmittag doch direkt mal hin.
AntwortenLöschenDanke und liebe Grüße
Astrid rechtsrheinisch
Interessant was es alles gibt . Da wir noch einen Teil unseres Gartens in den nächsten Jahren gestalten möchten , bin ich immer auf der Suche nach etwas anderem was nicht in der Masse zu finden ist . Muss ich mir mal näher anschauen .
AntwortenLöschenDanke für´s vorstellen
LG heidi
Ein ganz ungewöhnlicher Baum mit unterschiedlichen Blättern, die gefiederten gefallen mir gut. Hier bei uns im Bergpark wurden ja auch sehr außergewöhnliche, nicht unbedingt einheimische Bäume angepflanzt. So will ich doch mal die Augen offen halten, ob diese Fiederblattbuche eventuell auch darunter ist.
AntwortenLöschenSchönes Wochenende Ulrike
Toll, den Baum hatte ich auch noch nie gesehen. Vor allem das letzte Bild ist herrlich, wo die Blattform im Gegenlicht wie ein Scherenschnitt wirkt. lg, Johanna
AntwortenLöschen...wie viele verschiedene es doch gibt, liebe Astrid,
AntwortenLöschenso eine Buche habe ich noch nicht gesehen...glaube ich jedenfalls...oder nicht darauf geachtet...
dein Foto der Verzweigungen gefällt mir besonders gut, sieht so dynamisch und schwungvoll aus,
liebe Grüße Birgitt
Ich habe schon lange vor, mal durch diesen Park zu schlendern. Das muss großartig sein. Wieder ein Punkt für die nächsten Ausflüge.
AntwortenLöschenLG
Magdalena
Hallo Astrid,
AntwortenLöschenlieben Dank für deinen Kommentar, habe ich darüber sehr gefreut.
Diesen Baum kenne ich tatsächlich nicht und es ist schon wieder soweit mit dem Baum? Ojeee, da muß ich mich sputen. :-)).
Hab ein schönes Wochenende und gute Besserung weiterhin.
Lieben Gruß Eva
Liebe Astrid, ich mag deine Baumbilder... sie lassen mich direkt ein wenig ihren Schatten spüren...bei uns ist es heute sehr heiß - 33 Grad- und ich habe mich gerade in das kühlste Zimmer im Haus zurückgezogen...
AntwortenLöschenIch wünsche dir noch ein schönes Wochenende, liebe Grüße aus Österreich, Petra
Was für ein toller Baum, so extravagant schön... Freue mich sehr, dass ich ihn entdeckt hast und beschreibst. Ich meine ihn auch schon gesehen zu haben, konnte aber die geschlitzten Blätter nicht mit dem Buchenstamm zusammen bringen. Wieder was gelernt. Morgen mache ich zum Heimathausfest Gelatinedruck, da hätte mit ein Schwung solcher Blätter gut gefallen 😃. Liebe Grüße, der einzige Post, den ich heute gelesen habe, mit Freude! LG Ghislana
AntwortenLöschenLiebe Astrid,
AntwortenLöschendiesen beeindruckenden Baumriesen sahen wir dieses Jahr in der kleinen Parkanlage des Fuggerschlosses Babenhausen. Ein kleines, feines Arboretum und dort wurde der Baum mit farnblättriger Buche beschildert. Danke für deine Erinnerung an dieses einzigartige Exemplar.
Dir einen schönen Sonntag - lieben Gruß, Marita
Noch nie gesehen, diesen wunderschönen Baum. Ich werde aber nun im Stadtpark mal Aussicht halten...
AntwortenLöschenDanke für's Vorstellen sagt
Sieglinde
Was für ein schöner Baum, ich mag es so gern wenn der Stamm sich verzweigt. Ich glaube, in meiner Nähe gibt es ein solches Exemplar gar nicht. Ich muss direkt mal darauf achten.
AntwortenLöschenLG susa
Ein ganz besonders schöner Baum mit diesen filigranen und so verletzlich wirkenden Blättern. Diese haben ja wirklich etwas von einem filigranen Ahorngewächs. Da muss ich mal schauen, ob unser Botanischer Garten auch solch einen Baum aufweisen kann! Lieben Dank für die Vorstellung! Hab einen schönen Sonntag. LG Marion
AntwortenLöschenDie sieht aber auch klasse aus liebe Astrid.... kenne ich von hier gar nicht.... oder vielleicht ist er mir bis jetzt auch nicht aufgefallen? Ich muss mal ein bisschen Ausschau danach halten :)
AntwortenLöschenLiebste Grüße in den Sonntagabend
Christel
so ein zufall wieder mal! du kannst jetzt deiner liste noch einen park hinzufügen, nämlich meinen kleinen lieblingspark in destedt, von dem ich öfter schon mal berichtet habe. als ich kürzlich mehrfach dort war, um blätter für meine sonnendrucke zu suchen, fiel er mir nämlich das erstemal (!!) auf und ich nahm einige blätter mit. ich kannte diesen baum gar nicht. wie gut, dass es astrid gibt ;-)!! danke für die ausführliche beschreibung, du hast mir recherche im netz erspart!!
AntwortenLöschenzum drucken ließen sich die blätter dann nicht verwenden, sie waren einfach nicht glatt genug und ließen sich auch schlecht pressen. aber das macht ja nichts, ich hatte genügend andere exemplare gesammelt.
liebe grüße mano
hach, bin ich stolz, dass mir neulich am Kloster Ilsenburg doch tatsächlich einfiel, dass ich diesen Baum bei dir hier "sicher" kennengelernt hatte... ;-) LG Ghislana
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