Samstag, 17. Oktober 2015

Von Raif Badawi, dem Himmel und dem Herbst



Einen sehr privaten Freitag habe ich gestern verbracht, mit Gefühlen aller Arten, so wie diese Morgenstimmung am Himmel über dem Odenwald am letzten Sonntag:





























Das Interesse und die Anteilnahme am Weltgeschehen musste am gestrigen Tag zugunsten des Miteinanders in meiner Großfamilie hintenanstehen. Erst spät am Abend bei unserer Rückkehr habe ich meine üblichen Erkundigungen eingezogen:

"Finally No Flogging for Today #FreeRaif", twitterte die Ehefrau von Raif Badawi gestern um  13 Uhr.















Inzwischen haben wir Herbst, und die Situation des Bloggers & seiner Familie ist unverändert. Im Frühling hatte ich hier mit vielen anderen Menschen die Hoffnung geteilt, der Blogger könnte durch unser aller Einsatz frei kommen.

Inzwischen habe ich noch von vielen anderen Menschen erfahren, die im Orient & Nordafrika wegen freier Meinungsäußerung, Teilnahme an Demonstrationen, Religionskritik usw. verurteilt worden sind und teilweise mit dem Tode bedroht. Mit den Machtverhältnissen dort habe ich mich beschäftigt wie nie zuvor.
All das könnte mich manchmal völlig regelrecht "runterziehen" und hoffnungslos machen. Der arabische Frühling insgesamt ist ein sehr schnell zerstobener Traum gewesen. Die katastrophalen Auswirkungen sind ja mittlerweile auch im alten Europa merklich zu spüren.















Ich habe kein Rezept zur Lösung ( und die Politiker der Welt in meinen Augen auch nicht ). Der Tanz um das Goldene Kalb wird wohl immer wieder aufgeführt werden. Und wenn es opportun ist, werden Werte & Prinzipien der westlichen Welt aufgegeben, wie dieser Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung am Beispiel Großbritanniens noch einmal aufzeigt.















Und doch: "You may say I'm a dreamer. But I'm not the only one. Hope someday you'll join us. And the world will live as one."

Angesichts der prächtigen Herbststimmung am letzten Wochenende, musste ich immer wieder daran denken, dass zwar etwas zu Ende geht, aber auch die Grundlage für Neues gelegt wird. Ich mag nicht aufgeben, auch für all die verfolgten Menschenrechtler in der arabischen Welt...









Meinen Himmel verlinke ich heute wieder mit der Raumfee

7 Kommentare:

  1. Ohne Menschen, die hinsehen und dranbleiben und den Finger in die Wunde legen, geht es doch auch nicht. Ja, es zieht immer wieder hinunter. Sehr sogar. Aber deshalb aufgeben, das geht nicht. Toll, dass du weiter dranbleibst, dich stärker mit dem Thema beschäftigst. Lass uns Träumerinnen bleiben! LG mila

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  2. Manchmal mag man daran verzweifeln und man fragt sich, wofür der Mensch seine Vernunft bekommen hat.
    Du hast meine ganze Hochachtung dafür, dass Du nicht aufgibst.
    Lieben Gruß und ein schönes Wochenende
    Katala

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  3. ... sehr angenehm, dass Du so hartnäckig bist !

    Liebe und solidarische Grüße - Monika

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  4. Bei dem Artikel wird's einem ganz schlecht.
    Die Welt braucht mehr Rückgrat!!
    Verdrängen ist überhaupt keine Lösung (wohl das Gegenteil), aber ich gehe jetzt deine Blümchen anschauen.
    Liebe Grüße und ein schönes Wochenede
    Jutta
    und ein

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  5. Ja, man muss das Ziel vor Augen haben, auch als Traumbild. Irgendwann wird es soweit sein. Jeden Tag einen Schritt näher. Ob wir es noch erleben? "Der Tag ist lang, bette ein Korn in seine Furche." (H.Kükelhaus) Irgendwann ist die Zeit reif...
    Liebe Grüße
    Andrea

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  6. ...die Hoffnung dürfen wir nicht verlieren, liebe Astrid,
    dass jeder noch so kleine Schritt, jeder gute Gedanke etwas bewirken kann...wie sollten wir sonst überleben...bewundernswert, wie du dich der Grausamkeit und Ungerechtigkeit immer wieder stellst und darüber berichtest...danke,

    lieber Gruß Birgitt

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  7. Wohl wahr. Was wären wir ohne die Hoffnung? Respekt, dass Du am Ball bleibst. Immer gibt es irgendwo Ungerechtigkeit und es wird nicht besser durch das Wegsehen. Wir sollten es den anderen nicht einfach machen! Danke dafür! LG

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