Heute, am 26. Juni, ist der Internationale Tag zur Unterstützung von Folteropfern. An diesem Tag im Jahre 1987 ist UN-Konvention gegen Folter in Kraft getreten. 158 Staaten haben diese Konvention bisher ratifiziert.
Ich bin der Meinung, dass Folter und die grausame, unmenschliche und erniedrigende Behandlung von inhaftierten Menschen geächtet & aus dieser Welt verbannt gehört. Das müsste eines der obersten Ziele internationaler Politik sein....
Auch heute ist der saudi - arabische Blogger Raif Badawi der Bestrafung durch Auspeitschung entgangen, wie Amnesty International am Nachmittag bestätigte.
"Der Ramadan hat begonnen. Ensaf Haidars Wunsch, dass König Salman, der seit dem 23. Januar herrscht, ihrem Mann zum Beginn des heiligen Fastenmonats Gnade erweisen könnte, blieb ebenfalls unerfüllt. Vielleicht war die Vorstellung vermessen. Viele Anzeichen sprechen dafür, dass der neue Regent innenpolitisch eher eine harte Linie fährt, sich nicht mit den konservativen Klerikern anlegen wird, wie es noch sein verstorbener Vorgänger Abdullah gelegentlich getan hatte."
So beginnt ein Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom Montag dieser Woche.
Seit das Urteil gegen ihren Mann Raif Badawi Anfang des Monats erneut bestätigt wurde - ich habe hier davon berichtet - hat seine Frau keine Nachrichten mehr von ihm. Über die Gründe kann sie nur spekulieren. Auch über Dritte ist es nicht möglich, Kontakt zum inhaftierten Blogger aufzunehmen.
Wegen der Ungewissheit wollte Ensaf Haidar ihre Kinder derzeit nicht alleine in Quebec zurücklassen, um am Dienstag in Bonn auf dem Global Media Forum der Deutschen Welle den "Deutsche Welle Freedom of Speech Award" für ihren Mann entgegenzunehmen:
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Die Laudatio auf den Geehrten hielt der Journalist Jochen Wegner von der "Zeit". Sie ist hier nachzulesen.
Der Preis solle Druck auf die Verantwortlichen in Saudi-Arabien ausüben, so DW-Intendant Peter Limbourg.
Doch aller Druck hat bis jetzt nichts bewirkt, auch nicht die stille Diplomatie, mit der sich - hoffentlich - die Bundesregierung für Raif Badawi einsetzt.
"Es geht ums Prinzip. Das Königshaus, das sich gerade um den Vorsitz im Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen bemüht, muss sein Gesicht wahren können, wenn es doch noch in irgendeiner Form einer Freilassung des 31-Jährigen zustimmen sollte", schreibt Paul - Anton Krüger in seinem oben erwähnten Artikel.
...Vorsitz im Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen ...
AntwortenLöschenMir bleibt der Mund offen bei so viel Dreistigkeit!
Danke, für deine Unermüdlichen Berichte!
Da kann ich Eva nur zustimmen. Ins Gelächter, auch wenn es höhnisch ist, kann ich nicht einstimmen. Es schnürt mir einfach den Atem ab. Was sind sogenannte "Menschenrechte" wert, wenn sie von solchen Politikern vertreten werden?
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Andrea
Wer genügend Erdöl hat, darf sich auch "Wahrer der Menschenrechte" nennen. Das klingt zynisch, ich weiß. Aber so ist es leider.
AntwortenLöschenDas ist alles furchtbar.
Dir trotzdem ein schönes Wochenende
Lieben Gruß
Kalata
Danke fürs Update, und fürs Dranbleiben.
AntwortenLöschenEin schönes Wochenende!
Katrin
Vorsitz im Menschenrechtsrat... Ich bin entsetzt ;-(...
AntwortenLöschendas glaub ich jetzt nicht! da bleibt mir das lachen echt im hals stecken, da könnte man glatt ersticken dran!
AntwortenLöschen♥ monika
Wow... Da kann man ja echt nur weinen, oder lachen, weil man nicht anders kann... Ich verstehe vieles in der Diplomatie auch nicht. Was ich allerdings ab und an im Beruf und bei Praktika erfahren durfte ist, dass oft hinter den Kulissen mehr gerödelt wird, als wir über die Presse etc. mitbekommen. Hoffen wir, dass es irgendwann Früchte trägt...
AntwortenLöschenLiebe Grüße und danke fürs Dranbleiben!
Steffi