Montag, 16. März 2020

#BleibtZuhause

Vorneweg: Es ist völlig in Ordnung, wenn ihr, liebe Leser*innen, das Imhausbleiben für nichts anderes nutzt, als  herumzusitzen. Die freie Zeit muss nicht optimiert werden, nicht jede Minute muss möglichst nützlich verbracht werden!
Ich selbst habe mir, nachdem mir meine Enkelin am Telefon berichtet hat, was sie für einen Wochenplan mit Eltern und der Schwester aufgestellt hat, um gut über die nächste Zeit in der Wohnung zu kommen, auch überlegt, was an die Stelle sozialer Kontakte treten könnte, die mir sonst ja schon gut tun...


Da gibt es zum Einen Geliebtes, Bewährtes wie zum Beispiel das Collagieren, zum Anderen das Ausprobieren anderer Techniken, für die ich mir schon lange Anleitungsbücher gekauft habe.

Eine bewährte Ablenkung ist für mich immer das Täschchennähen, was auch in relativ beschränkter Zeit zwischendurch möglich ist. Im Netz gibt es unendlich viele Schnitte und Videos mit Anleitungen, zum Beispiel hierhier oder hier.

Die Enkelin hat sich schon eine CD gebrannt mit Lieblingsmusik - das macht mir auch immer wieder Spaß, aus meiner großen Sammlung an Musik meine Highlights komprimiert auf einen Silberling zu brennen ( und den wie die Hülle auch noch schön zu gestalten ). Was ich gerne mal machen würde, sind mit Schere & Papier zu dichten, wie es Herta Müller seit langer Zeit macht und Beispiele davon in ihrem Buch zeigt.

Eine Idee, die mir schon beim Zuschauen viel Spaß gemacht hat, hat ihren Ursprung in Italien: Dort kommen die in ihren Wohnungen isolierten Menschen auf ihre Balkone bzw. an ihre Fenster und singen und musizieren gemeinsam. "Andratuttobene" lautet die Devise bzw. ein Hashtag, unter dem bei Twitter viele Filmchen anzuschauen sind:


Inzwischen gibt es ähnliches wohl schon in Wien...

Auch wir haben schon in der letzten Woche die Möglichkeit genutzt, einem "Geisterkonzert" unseres Kölner "Hausorchesters" auf dem PC zu verfolgen. Mittlerweile bieten dass schon ein paar mehr Konzert- und Opernhäuser an, zum Beispiel die Bayerische Staatsoper oder die Berliner Philharmoniker - da wird sicher noch das eine oder andere Angebot dazukommen, auch über den Bereich der Klassik hinaus. Dafür habe ich bisher noch keine Zeit gehabt, im Netzt herumzusuchen.

Ich war doch gestern bass erstaunt, als ich in unserer Bankbude in der autofreien Siedlung Geld abheben musste, wie viele Leute doch dicht bei dicht draußen beisammen saßen ( Fotos aus anderen Innenstädten wie Düsseldorf, Mainz, Frankfurt usw. bei Twitter bestätigten das ).

Klar, es war mal endlich richtig schönes Wetter. Aber:

Haltet euch an die Corona- Spielregeln, denn Selbstbestimmung bedeutet auch, nicht noch drastischere Maßnahmen durch die eigene Ignoranz von Seiten der Regierungen zu erzwingen. In einem Tweet fand ich folgendes Zitat:
"Viele unserer Groß- und Urgroßeltern mussten in den Krieg. Wir müssen nur auf der Couch sitzen bleiben. Ich denke, wir können das schaffen.

Mehr mag ich dazu jetzt auch nicht mehr schreiben. Hier nur noch die Liste der in meinem Post gezeigten Bücher:

  • Herta Müller: Im Heimweh ist ein blauer Saal. Carl Hanser Verlag 2019
  • Felix Scheinberger: Drainting. Die Kunst, Malen und Zeichnen zu verbinden.Verlag Hermann Schmidt 2018
  • Sue Hiepler & Yasmin Reddig: Brush Lettering.Gestalten mit Brush Pen und Watercolor. frechverlag 2018
  • Punch Needle No.1. Trend Sticken in 3D. Rico Design GmbH & Co KG 2019




17 Kommentare:

  1. Recht hast Du! In allem. Dieses Mal braucht es Solidarität indem wir auseinanderrücken. Und gleichzeitig bezogen bleiben.
    Wir haben uns auch schon überlegt, was zuhause alles möglich ist und was wir auch nicht machen müssen. Dass unsere Kinder mit den Enkeln auch nicht panisch sind, macht es uns allen leichter.
    Mal sehen, was kommt.
    Herzlichst grüßt Sieglinde

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  2. danke, liebe astrid! ich habe mir gerade farben u.a. material und einen e-reader bestellt... ich muss ja jetzt auf meine geliebte stadtbibliothek verzichten. zusätzlich empfehle ich auch noch online-kunstkurse, die gibt es z.t. auch kostenlos. oder die unendlichen vielen you-tube-videos zu künstlerischen techniken. viele museen kann man auch online besuchen, sie bieten oft auch videos über einzelne künstler*innen an.
    was den kontakt zu anderen menschen betrifft: eine nachbarin ohne führerschein musste ende letzter woche etwas dringendes in bs erledigen, hat viel abstand zu anderen genommen und musste dann aber in einem völlig überfüllten bus zurück nach hause fahren. beim einkaufen habe ich mehrfach erlebt, dass die leute immer noch alle tomaten antatschen oder in den brötchen ohne handschuhe oder zange rumwühlen. ich habe sie darauf hingewiesen, das doch bitte zu unterlassen und wurde dann noch angemeckert. erfreulicherweise sind aber die meisten leute doch sehr rücksichtsvoll.
    passt ihr auf euch auf und bleibt gesund! ich schicke euch ganz liebe grüße,
    mano

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  3. Schön, dass mal wieder jemand sagt, dass Nichtstun auch eine Option ist!
    Da ich von zuhause aus arbeiten kann, habe ich höchstens etwas mehr Freizeit, weil der Arbeitsweg wegfällt... von daher bin ich ziemlich optmistisch, dass mir auf keinen Fall langweilig wird. Eigentlich wäre es ganz nett, mehr Zeit für all den Kram zu haben, der sonst liegen bliebt.
    Sollte man tatsächlich nicht mehr rausgehen dürfen, fehlte mir natürlich Bewegung an der frischen Luft, aber so weit ist es ja zu Glück noch nicht.
    LG
    Centi

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  4. schön und fruchtbar, ich denke durch solche und ähnlich - positive Posts und Anregungen unterstützen und helfen wir denen die sich zuhause - weils sie es einfach nicht gewohnt sind/all jenen die sich langweilen und mit ihrer Zeit nichts sinnvolles anzufangen wussten.
    es fördert die eigene Kreativität sich etwas auszudenken was sie unterhalten kann, nicht nur bedingt durch andere, durch sich selbst und die eigene Phantasie, danke...
    herzlichst angelface

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  5. Guten Morgen liebe Astrid,
    oh ja, CDs zusammen brennen, das praktiziere ich hier seit Jahrzehnrten schon gern. Incl. Covergestaltung... Und an Beschäftigung wird es mir nicht mangeln. Heute ist es so schön, da wird erstmal Gartentag gemacht.
    Bleibt gesund und eine schöne neue Woche
    Mascha

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  6. zeichnen, malen, nähen, lesen... endlich wird es von allen geschätzt! liebe grüsse

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  7. Das Krieg/Couch Zitat ist der volle Bringer! Ich wollte nähen und muss jetzt mal warten, was meine Hand so meint ...
    Aber sonst, mach ich halt mehr oder weniger NIX! :-)
    Könnt' schlimmer sein.

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  8. Ja, Couch ist voll angesagt, neben Garten und Haushalt und *Normalem*. Nur, dass Normale müssen wir jetzt einfach neu definieren. Gut dass es moderne Kommunikationsmittel gibt, wir können mit den Lieben wenigstens darüber in Kontakt bleiben. Und ja, der Krativität sind keine Grenzen gesetzt.
    Weiterhin alles Gute und Grüsse
    Nina

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  9. Liebe Astrid,
    ich stimme Dir voll und ganz zu. Nutzen wir die Zeit, jeder so wie er es mag oder kann. Es gibt wirklich Schlimmeres und das wollen und dürfen wir uns jetzt nicht ausmalen, gell.
    Viel Freude mit Deinen wunderschönen und motivierenden Ideen
    herzlichst moni

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  10. Liebe Astrid,
    genau...jeder Situation kann man auch etwas Positives abgewinnen. So manches, zu dem ansonsten die Zeit fehlte, kann derzeit indoor wieder ausgeübt werden und dabei sind auch Kreativität und Phantasie gefragt. Wie schön das einige Italiener beweisen und das Beste daraus machen.
    Lieben Gruß, Marita

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  11. Ich habe gestern auch gestaunt, wie viele Leute bei dem guten Wetter unterwegs waren. Deshalb sind wir ja kurz nach Sonnenaufgang schon mit dem Hund im Park unterwegs gewesen. Das ist noch jenseits der Schmerzgrenze am Sonntag bei den meisten...
    Meinem Nähmaschinenfachmann habe ich vorhin auch in den Ohren gelegen. Er wird mein Maschinchen vorziehen, so dass ich es in den nächsten Tagen bekommen kann. Bis dahin mache ich das Haus frühlingsfrisch, packe die Osterkiste aus und lüfte hin und wieder den Hund auf möglichst einsamen Waldwegen. Dort kann man anderen ja wenigstens sehr großräumig aus dem Weg gehen. Übrigens: bei der Tochterfamilie in den Staaten, in-the-middle-of-nowhere, gibt es auch die ersten Krankheitsfälle. Die Schule wurde deshalb schon geschlossen. Hamsterkäufer sind fleißig unterwegs. Der dortige Aldi rationiert deshalb schon professionell und lässt nur noch bestimmte Kundenzahl in den Laden. Die Tochter geht heute mit den Kindern in den Wald. Mit einer Trillerpfeife - wegen der Bären...
    Liebe Grüße
    Andrea

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  12. Ich kann vieles auch in der Wohnung machen, z.B. meinen Kleiderschrank aufräumen, meine Schubladen auswaschen und meine Küche putzen.
    Meinen Flur streichen z.B. der Maler kommt nicht wegen dem Virus.
    So habe ich mich mit Farbe auch eingedeckt. Der Keller muß aufgeräumt werden, allerdings müßte ich da aus dem Haus.

    Wir sind gestern recht früh aus dem Haus gegangen um zu radeln und wir hatten Glück, kaum Jemand war unterwegs, zumindest nicht da, wo wir radeln.
    Als wir allerdings nach Haus gefahren sind, war ich aus erstaunt, wie viele Menschen ob jung oder alt unterwegs waren sei es zu Fuß oder mit dem Pedelec und auf den Spielplatz saßen Alt und Jung zusammen.

    Man sollte sich nicht verrückt machen lassen und das ist nun die Geschichte im Net und auf den sozialen Medien, die so einen Mist verzapfen. Heute sagte einer an der Kasse bei Edeka, dass das Kaufland in Bietigheim geschlossen wäre. War es nicht, ich hatte dort etwas zu erledigen und alles war geöffnet. Es gab Nudeln und Clopapier, was allerdings nicht zu bekommen war, war Tomatenmarkt und Dosensuppen.

    Die STadt Karlsruhe schreibt aber aus davon, raus in die Natur und so war es auch gestern, an bestimmten Stellen im Wald waren wir ganz alleine und haben das auch genossen.

    https://meinka.de/natur-sport-zoo-co-5-freizeittipps-fuer-das-corona-wochenende/
    Ich wünsche Euch Beiden alles Gute.

    Lieben Gruß Eva, die weniger vor dem Virus Angst hat, als vor dem was kommt, nämliche eine Rezession und kein Geld mehr.

    Meine Eltern haben damals mit 40 Euro angefangen,wer weiß, vielleicht kommt das wieder.

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  13. Quatsch mit 40 DM
    entschuldige bitte.
    LG Eva

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  14. Was man sich vor zwei Wochen noch nicht im Traum hätte vorstellen können, ist also jetzt Realität.
    Fast absoluter Stillstand des öffentlichen Lebens ist angeordnet und ich hoffe, dass sich die Leute daran wirklich halten.
    Ich habe heute meinen „Wochenendeinkauf“ nachgeholt und bis auf das leidige Klopapier auch alles bekommen. ;-)
    Gestern Abend habe ich mir Wolle bestellt und werde mir einfach was Schönes für den Sommer stricken, Bücher und Hörbücher aus der Onleihe sind ausgeliehen, Bastelideen und Material dafür gibt es genug...
    Das sind ja echte Luxusprobleme, sich zu überlegen, was man mit der Zeit zu Hause anfangen soll.
    Den Spruch über die Großeltern finde ich da sehr treffend.
    Wir sind da aber in einer sehr komfortablen Situation, ohne Schulkinder, denen man das Lernen zu Hause schmackhaft machen müsste, ohne alte Eltern, die gepflegt werden müssen...
    Bleib gesund und GLG,
    Monika

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  15. Sehr gut! So mache ich es auch. Schöne Vorschläge sind das.
    Haltet euch tapfer!
    Magdalena

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  16. Ich bin ja so froh, keine kleinen Kinder mehr zu haben! Eine Abiturientin ist zwar auch nicht ideal, aber wir insgesamt sind schon ziemlich privilegiert. Allerdings trauere ich meinen Lüftungsdienstagen auf dem Land jetzt schon nach…
    Schaffe schön, liebe Astrid, und zeig es uns! Und vor allem, bleibt fit und gesund! Herzlich, Svea

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  17. Machst du ganz richtig, liebe Astrid... Dass meine SocialMedia-Fasten derartige Formen annimmt, hatte ich vorher nicht vermutet. Aber es ist in Ordnung so angesichts der Situation. Bücher, Garten, Spaziergänge, mein Kreativtisch, Briefe, ein bisschen Bloglesen und Christian Drostens Podcast hören, ein paar Chats auf WhatsApp und das abendliche Telefonat mit dem Liebsten. Wie dieses kleine Virus mit Erfolg das bekloppte Tempo und aus unserem Leben genommen hat. Bleibt gesund, allerliebste Grüße nach Köln.

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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