Dienstag, 29. Januar 2019

Auf meinem Stehpult { Buch des Monats }


Schon lange haben wir davon geträumt, ein Stehpult zu haben, nicht zum Schreiben, sondern zum Auslegen & Betrachten besonders großer, schwerer, schöner "Bilderbücher". Davon gibt es mittlerweile eine ganze Reihe in unseren Büchereien. Immer wieder haben wir uns auch mal nach einem solchen Möbelstück umgesehen, aber so richtig passte uns da gar nichts.



Dann haben wir entdeckt, dass es bei Richard Lambert eines gibt, das auf dem Prinzip des berühmten Tisches des Architekten & Entwerfers Egon Eiermann beruht ( Eiermanns Vater kommt aus einem Nachbarstädtchen meines Geburtsortes und hat sich dort auch spektakulär betätigt - hier ein toller Post dazu -, so dass er mir schon als Kind ein Begriff war. Sein wohl landläufig berühmtestes Werk ist allerdings die Berliner Gedächtniskirche. )

Nach langem Hin und Her haben wir uns für ein breiteres Modell entschieden und in unserer Bibliothek im 1. Stock installiert.



Endlich können wir unsere "Folianten" ausbreiten und darin blättern, schmökern oder aber ab und an die Bilder einfach nur anschauen.

Und in diesem Monat liegt mein Geburtstagsgeschenk darauf, ein kiloschwerer Band mit Beitragen zu den schönsten Bibliotheken unserer Welt.



Ein Herzenswunsch, denn ich besuche überall, wo es möglich ist und welche gibt, die alten Büchereien und staune & staune. Bisher habe ich solche Abbildungen auf einem Pinterest - Board gesammelt & angeschaut. Der Herr K. hatte nun das Glück, das teure Buch preiswerter in einem Buchantiquariat zu ergattern, denn es ist noch gar nicht so lange auf dem Markt.






"Die schönsten Bibliotheken der Welt" von Massimo Littri ist also mein Buch des Monats, deshalb verlinke ich es mit Andreas Lesezimmer, auch wenn es sicher nicht ein Buch für jeden ist. Da habe ich auch noch einen sehr viel leichteren, schmaleren Tipp für einen verschneiten Nachmittag:


Nach Jahrzehnten im Ausland kehrt Manfred zwischen den Jahren in jenes abgelegene Tal im Schwarzwald zurück, wo er mit seinem Bruder auf dem väterlichen Hof aufgewachsen ist. Ein letztes Mal will er reden, will er den Schatten der Vergangenheit, als sein Leben festgefroren wurde, etwas entgegen setzen und wartet im Gasthof auf den Bruder, von der zeitlosen Landschaft und ihren Mythen berührt: Sind es die Geister der Raunächte, die die Mutter einst mit jahrzehntelang gepflegten Ritualen beschworen hatte, die er zu hören glaubt, oder ist es einfach der strenge Winter, der das Tal beherrscht? Oder sind es  die eigenen Dämonen im Innern? Sehr atmosphärisch, spannend und sprachlich gelungen, so dass man in die Geschichte einer Wiederbegegnung mit der Vergangenheit eingesogen wird. Die Illustrationen sind ein weiteres Schmankerl. ( Insel - Bücherei Nr. 1452 )

So, und wenn jetzt wieder jemand drauf kommt, dass dieser Post Werbung enthält: Buch wie Stehpult sind von unserem Geld angeschafft worden, und wir hatten weder mit dem Möbelfabrikanten bzw. Verlag oder deren PR - Abteilung Kontakt. Und Verlinkungen erfolgen immer, weil ich finde, Bildung steht jedem gut und Engstirnigkeit keinem ( grade was den Inhalt des LandLeben- Posts anbelangt ) und ich so etwas einfach unterstützen muss ( Berufskrankheit ).




27 Kommentare:

  1. Das Stehpult ist eine tolle Idee. Wir haben eine kleine Bibliothek, in der sich all unsere Reisebücher und Reiseführer befinden. In diesem Raum wäre ein Stehpult für die Bildbände toll - danke für den Tipp. Im Gästezimmer haben wir alle Gartenbücher (unglaublich, was sich in drei Jahren angesammelt hat) und im Schlafzimmer ein riesiges Regal mit den restlichen Büchern. Mir gefallen beide vorgestellten Bücher. Die Raunächte werde ich auf jeden Fall lesen. Danke für den tollen Tipp.

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  2. Oh, von einem eigenen Raum nur mit Büchern träumen wir schon lange, aber die Räumlichkeiten...
    Toller Stehpult, das Buch könnte auch ein Wunsch meinerseits sein, neugierig machendes Insel Buch.
    Liebe Grüsse
    Nina

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  3. Das Stehpult ist wunderbar. Dieser Stil von Eiermann ist einfach universell und für jung und alt. Mein Sohn hat im Büro seinen Schreibtisch von ihm.
    Da könnt Ihr jetzt in den Bildbänden schwelgen, denn tatsächlich ist es so, dass man sie kaum anschauen kann sonst. Zu schwer und groß auf dem Schoß und auf dem Tisch spiegeln sie im Licht...
    Das Büchlein ist dagegen handlich, aber sicher mit großem Inhalt.
    Schön, Deine Tannenbäume!
    Viel Spaß beim Schmökern wünscht Euch Sieglinde

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  4. Ich habe stets eine kleine Auswahl an Büchern auf unserem Wohnzimmertisch liegen. Den aktuellen Katalog einer Ausstellung in der Albertina, etwas Wissenschaft. Für ein Stehpult fehlt uns schlicht der Platz...

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  5. Liebe Astrid, du bist immer so fleissig! Ich schaffe es knapp, alle deine schönen, interessanten, inspirierenden Texte zu lesen, aber zum regelmässigen Kommentieren reicht es dann leider nicht. Darum einfach wieder einmal: Danke!
    Und heute ein besonderes Danke für den zweiten Buchtipp! Es scheint, als wäre das ein Buch, so ganz aus meiner Vergangenheit.
    ♥ Monika

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  6. Was für ein tolles Buch - das über die Bibliotheken! Das könnte mir auch gefallen, aber als ich den Preis sah, musste ich erstmal schlucken. Aber so ist das halt mit den schönen Dingen: entweder sie sind zu teuer, verboten oder sie machen dick!
    Viel Freude am Stehpult und den Büchern!
    LG Renate D.


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    1. Ja, so ein teures Buch kann man sich nur schenken lassen! Offensichtlich hatte sich da aber schon jemand beim Antiquar des teuren Geschenkes entledigt, zu meinem Glück!
      LG

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  7. Oh, das ist ein FEINES Stehpult, liebe Astrid! Und das Buch darauf erst recht. Alte Bibliotheken wie die vom Stift Melk, der Universität in Coimbra oder die Bibliothek des Trinity College faszinieren mich ebenfalls sehr - die Ausstattung, die Schätze, die darin gesammelt werden, überhaupt die Wertschätzung, die den Büchern dort noch gegeben wird...
    Sei lieb gegrüßt
    von der Traude :-)

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  8. Sehr praktisch, so ein Stehtisch...als schönste Bücherei fällt mir da gleich die Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar ein. Bei dem Bildband 'Architektur der Moderne'...eine dafür bekannte Stadt, wo wir häufig zu Besuch sind, da der Sohn dort studiert...;-)
    LG Sigrun

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    1. Mit Anna Amalia fing es an ( Weimar war die 1. Stadt nach der Wende, die wir besucht haben ), sie ist eigentlich schuld 😄, dass ich diese Leidenschaft entwickelt habe, aber die alte Bibliothek vor dem Brand. Jetzt ist sie mir fast zu geschönt.
      LG

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  9. ein feines Möbel habt ihr euch da zugelegt
    (könnte ich brauchen für meine Alben ;) )
    und der Bildband sieht grandios aus
    auch das andere Buch scheint sehr spannend zu sein
    ich mag es wenn es etwas "mystisch" ist ;)

    liebe Grüße
    Rosi

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  10. So eine Bibliothek mit einem Stehpult wäre schon was Feines! Das Thema des Buches "Raunächte" passt auch perfekt in ein winterliches, abgelegenes Schwarzwaldtal. Das kann ich mir sehr gut vorstellen. Mit dem Bibliotheksbuch hattet ihr Glück, hier gibt es eigentlich gar keine Antiquariate mehr. Leider.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  11. ein weitergeleiteter Kommentar von meiner Mama:

    Liebe Astrid,

    ja, jetzt tritt ein Lächeln in mein Gesicht, denn mit dem Wort Stehpult sind auch immer die Wörter Federkiel und Ärmelschoner verbunden. So sagte man früher, denn das Stehpult war gang und gäbe.
    Zu Deinem absolut schweren und großem Kunstband ist das natürlich mehr als angebracht. Gerne habe ich Deine Vorstellung hier interessiert gelesen. Diese Kunstbände stehen auch Reihenweise bei unserem Sohn bis unter der Decke. Nun ziehen sie mit all den schweren Büchern von Hinnen nach Dannen in ihr neues Haus. Das wird Schwerstarbeit für die Träger-und rinnen werden, ich habe schon so etwas gehört, daß die neuen Regale äußerst stabil sein sollen bzw. müßen. Das mit dem Stehpult ist sicher auch etwas was noch dazu paßen würde. Mal sehen ob bei der nächsten Geschenkemöglichkeit eine Finanzspritze hilfreich wäre. Denn alleine kaufen, geht wohl garnicht, da sind unsere altmodischen Geschmäcker nicht gerade gefragt. Ich werde mich wohl lieber um das Buch kümmern, würde selbst gerne darinnen schmöckern.
    Danke für diesen interessanten Tipp, interessant ist es ja auf Deinem Blog immer.
    Berufskrankheit eine treffliche Formulierung.

    Laß Dir liebe Grüße da, als die Helga

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    1. 😄 Ich frage mich auch, was mal mit den dicken Folianten werden wird ( meine Künstlerinnenbücher alleine! ).
      LG

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  12. Eine großartige Idee. So schaut man doch gleich viel öfter auf und in schöne Bücher und die Präsentation ist einfach toll!
    Liebe Grüße

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  13. So schön! Da könnte ich viel Zeit verbringen!

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  14. So ein Stehpult ist wirklich eine feine Sache, gerade wenn man sich all die dicken Bücher mal wieder anschauen möchte.
    Frau/Mann behält den Überblick und kann einfach und leicht blättern und schmökern.
    Wer weiß, was mal mit diesen Kunstbänden geschehen wird????

    Liebe Grüße
    Christa

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    1. Liebe Christa,
      die werden vererbt. Ich habe ganz ganz viele dicke Kunstbände meiner verstorbenen Tante in meiner kleinen Ansammlung von Büchern.
      Und ich bin sicher, dass eine meiner Töchter diese Bücher dann ihrer Sammlung zufügen wird.
      Liebe Grüße Brigitte

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  15. Um das Bibliotheks-Buch beneide ich euch ein wenig - mal abwarten, vielleicht kann ich ja auch mal ein Schnäppchen schlagen.

    Stehpult ist auch eine gute Idee, ich wollte immer eine schöne alte Werkbank vor meine Regale stellen und dort die ansehnlichsten Bände auslegen.
    Nun ja, auch alte Werkbänke sind eher selten...

    Konntest du die Anna-Amalia-Bibliothek auch noch durchschreiten? Bei meinem ersten Besuch war das so. Nun darf man ja nur noch durch Glasscheiben sehen :(.
    Ich war sehr oft und sehr früh nach der Grenzöffnung mit meinen Eltern in Weimar, meine Mutter war sozusagen verliebt in Franz Liszt und wandelte auf seinen Spuren, deshalb habe ich auch noch die Goethesche Bibliothek sozusagen Auge in Auge erkunden können, auch das ist nicht mehr erlaubt heutzutage.

    Auch die Bibliothek des Klosters Strahov in Prag konnte man noch ausgiebigst besichtigen - ach, hätte ich doch bei meinem Besuch während einer Klassenfahrt geahnt (1972), dass man in Zukunft nur von außen reinlünkern darf.

    Ich liebe Bibliotheken seit meiner frühesten Kindheit, ich kann mich noch erinnern, dass ich mindestens einmal pro Woche zu Fuß in unsere Stadtteilbibliothek in Essen-West eilte, schwerbepackt mit mindestens zwei Beuteln voller Bücher und genau so schwer bepackt von dort wieder nach Hause schritt.
    Das waren schon einige Kilometer, heute werden die Kinder gefahren. Aber die werden auch nie diese Vorfreude empfinden über das zu erwartende Lesevergnügen :).

    Eine schöne Zeit in eurer Bibliothek mit dem Stehpult und dem wunderschönen Bildband (natürlich auch mit euren anderen Büchern) wünscht - Brigitte


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    1. Damals konnte man noch hinter die Regale gucken, da war die ganze Pracht dann auch etwas "gefaket" ( was aber den besonderen Charme ausmachte ). Ich war jetzt schon 12 Jahre nicht mehr in Weimar.
      LG

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  16. Was bei Dir das Stehpult, ist bei mir der Ohrensessel mit Fußbänkchen - wenn er nicht gerade vom Kater belegt ist …
    LG Astrid

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    1. Da würden dir die Beine absterben mit diesem Buch auf den Schenkeln. So was von schwer!
      LG

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  17. Liebe Astrid, obgleich zu 99% stille (aber begeisterte und dankbare) Leserin, muss ich mich heute doch wieder einmal zu Wort melden - der Grund: Koinzidenzen! Ich halte mich beruflich so gut wie jeden Tag in Bibliotheken auf und stand genau gestern - nachdem ich mich zuvor mit den Tischen, Stühlen und diversen Bauten von Egon Eiermann beschäftigt hatte - vor seinem Wohnhaus in Baden-Baden, wo sein Sohn heute noch lebt! :) Liebe Grüße und viel Freude mit dem neuen Stehpult - Petra

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  18. Lach, das ist eine tolle Idee dieses Stehpult und zwecks Egon Eiermann.
    Ich sage nur die Horton Kachel, die ein abgewandeltes H zeigt.
    Das Kaufhaus Horton in Suttgart hat er damit verziert.
    Ich kannte ihn übrigens persönlilch durch meinen Schwager, der ein Architekturbüro in Stuttgart hatte.
    Lieben Gruß Eva

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  19. Fein, fein und fein! Das Cover gefällt mir sehr. Und am allerbesten gefällt mir Dein resoluter Hinweis am Ende ;-). Liebe Grüße, Taija

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  20. also das stehpult von herrn eiermann gefällt mir wesentlich besser als die bausünde "horten"* (heute kaufhof) in braunschweig. der bau verdeckt das wunderhübsche magniviertel mit kleinen fachwerkhäusern (den wenigen, die bs noch hat) total. mit möbeln hat er einen besseren geschmack bewiesen. ich habe auch einen stuhl, den er designt hat und der mir sehr gut gefällt (auch wenn jeder besucher immer über seine "stackelbeine" stolpert!).
    *im moment gibt es in bs eine ausstellung "brutal modern" - die architektur der nachkriegszeit in bs.
    liebe grüße
    mano
    ...und natürlich glückwunsch zu diesem tollen buch!

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    1. Das ist auch mein Hauptkritikpunkt an ihm, dass er mit seinen Entwürfen die gewachsene Umgebung nicht miteinbezieht. Das ist auch bei seinem Hotelanbau in meinem benachbarten Heimatstädtchen so.
      Aber die Möbel sind gut. Meine Tochter hatte schon einen Schreibtischstuhl von ihm, bis heute geschätzt. Und die Enkelin jetzt auch. Die sind zeitlos und passen auch zu Altem sehr gut, so eklektizistisch es bei uns zugeht.
      LG

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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