Samstag, 10. September 2022

Meine 36. Kalenderwoche 2022

 "... auch wenn du nun zwischen den Wolken herumflitzt 
und die Formationen neu berechnest, 
die Sterne in Funktionskurven fliegen lässt, 
wirst du diese Erde niemals ganz verlassen. [...]
Irgendwann sehen wir uns wieder und dann darfst du mich 
mit allen Himmelserfahrungen vertraut machen, 
die mir wieder einmal helfen werden,
mich besser zu verstehen"
Alex, ehemalige Schülerin





Kann ich jetzt doch eigentlich meinem Chronotypus entsprechend lange schlafen, schaff ich es dennoch nicht: Ich werde wach wie in den letzten Jahren üblich. Immerhin hab ich mir zum Sonntagsfrühstück zum ersten Mal seit sieben Wochen wieder fluffige Croissants aufgebacken.

Versucht habe ich, mir ein kleines Erinnerungsalbum an die letzten Wochen meines Gefährten mit dem  Programm eines Fotobucherstellers zu schaffen. Viel Frust, kein Ergebnis. Am Sonntagabend haben mich die Kölner Nichte & ihr Mann aufgeheitert, indem sie bei mir zu Hause für ein leckeres Abendessen gesorgt haben: Pikante Kartoffelwaffeln!
 
Anschließend habe ich noch mit einem Glas Wein bis zum Dunkelwerden auf der Terrasse gesessen und den Gedanken nachgehangen:






Nachmittags sitze ich nach wie vor, solange das Wetter noch so warm & sonnig ist, auf dem Plätzchen, wo ich immer jemanden treffe: ehemalige Kolleginnen, Bekannte, Nachbarn, Freunde. Die kleine Maus, die seit Tagen immer wieder durch meinen Wintergarten tollt, ist mir einfach keine passende Gesellschaft: Sie nervt.




Am Dienstag war die zweite Spritze gegen meinen Bandscheibenvorfall fällig. Am sonst extrem belebten Zülpicher Platz war es noch recht ruhig. Aber das Uni-Semester beginnt auch erst in einem Monat.




Jeden Tag kommen auch immer noch Briefe, Anrufe, Besucher an die Tür und die Trauer wird mit mir geteilt. Besonders berührend sind die Aussagen ehemaliger Schüler*innen. Trotz vieler Tränen kommt da auch immer ein warmes, stärkendes Gefühl auf.





In der Nacht zum Mittwoch ein kurzes, heftiges Gewitter, welches mich dann schlecht weiterschlafen ließ. Am nächsten Tag war es schwül, und ich erwachte mit Kopfschmerzen, habe aber anschließend viel geschafft ( Lokal für den "Leichenschmaus ) und bin mehr als sonst gelaufen ( geht immer besser ). In der Nacht zum Donnerstag endlich dann auch der stundenlange, ersehnte Landregen und Temperaturen, die einstmals einem September angemessen waren. Zwanzig Liter zeigte der Regenmesser im Garten an.





Am Freitag hab ich mir noch mal bei Tatjana am Obst- & Gemüsestand das Lieblingsobst meines Mannes in seinem letzten Sommer gekauft und für mich alleine genossen. Zwiefacher Abschied, auch von der Jahreszeit. Am Nachmittag hat es wieder geregnet und es wurde nicht wärmer als 20° C.


Am Donnerstag habe ich - wie wahrscheinlich viel unter euch - die Ereignisse in Großbritannien verfolgt, auch, weil ich das drei Wochen zuvor ja hautnah erfahren habe. Ich erinnerte mich aber auch gerne daran, wie mich die Queen schon als Teenagerin, damals auch hautnah bei ihrem Besuch in Bonn, wegen ihres Stils beeindruckt hat und ich meinen Puppenhauspüppchen solche Pillbox-Hüte gebastelt und u.a. mit den Federn unseres Wellensittichs beklebt habe. Auch ihre farbigen Auftritte haben mir gefallen. Klar, dass ich an diesem Artikel von Barbara Vinken in der "Zeit" meine besondere Freude hatte.






Verlinkt mit dem Samstagsplausch bei Andrea in Berlin

16 Kommentare:

  1. Liebe Astrid, wie gut, dass viele Dinge trösten. Das Album wird dir sicher noch gelingen. Du bist doch fit in PCsachen. Und so ein Plätzchen, auf dem sich immer ein Mensch zum Reden findet, ist bei den noch sommerlichen Temperaturen gut, um dem Gehäuse zu entfliehen. Wenn du wieder besser laufen kannst, dann gehen alle Dinge auch leichter von der Hand. Ich schicke liebe Grüße aus der Ferne, Sunni

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    1. Das Büchlein ist noch geglückt und kommt wohl heute mit der Post.
      GLG

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  2. Liebe Astrid,
    die Zeilen von Alex gehen wirklich zu Herzen. Es freut mich, dass du in vielen kleinen Momenten und Tätigkeiten Trost findest. Aber auch deinen Tränen Raum gibst.
    Für deine Bandscheibenbeschwerden wünsche ich dir schnelle Besserung.
    Ganz liebe Grüße aus dem kleinen Dorf zwischen den Meeren
    Lydia

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  3. Das Gedicht der ehemaligen Schülerin Alex erstaunt mich in höchstem Maße und lässt mich emotional sein, es ist von großer Schönheit.
    Ich lese so viel unendliche Liebe aus all den kleinen Ritualen und den Erinnerungen. Und es ist schön, zu lesen, wie viele Menschen einfach da sind ...
    Ich versende herzliche Grüße, C Stern!

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  4. Hallo Astrid,

    wunderschön, Deine Worte - auch die von Alex.
    Und schön Deine Erinnerungen an Deinen Mann!

    Viele Grüße Luitgard M.

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  5. Wenn ich nicht so weit weg wäre, würde ich auch vorbeikommen. Ich würde mich mit dir in deinen Wintergarten setzen und über die Maus philosophieren. Ich würde mit dir am Abend ein Glas Wein trinken und versuchen dich abzulenken.
    Ganz dicken Drücker
    Andrea

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  6. Das Gedicht deiner ehemaligen Schülerin ist wunderschön! Wie gut, dass viele liebe Menschen gerade um dich herum sind. Gute Besserung an deinen Rücken, hoffentlich bist du bald wieder beweglicher und schmerzfrei.
    Liebe Grüße
    ANdrea

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  7. Liebe Astrid,

    das Gedicht der ehemaligen Schülerin, schön und wahr.

    Wohl dem- oder derjenigen, die sich in ihrem Viertel hinsetzen kann, ein Pläuschchen mit Passanten oder Bekannten führt. Trägt viel bei.

    Der Tod der Queen, der geht mir auch nah. Obwohl ich sie natürlich nicht gekannt hatte. Eine Aera, Institution, Stütze, Fels, was auch immer.
    "God save the Queen", die Hymne in dieser Form werde ich wohl nicht mehr hören.

    Viele Grüße
    Claudia

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  8. Es ist schon merkwürdig, was einem dann alles so durch den Kopf geht, auch noch Wochen später. Da hilft es immer wieder, wenn Gespräche persönlich oder in geschriebener Form ablenken, Gesten die helfen. Und vielleicht auch die kleine Maus, die eigentlich nervt und da gar nicht hin gehört.
    Liebe Grüße
    Nina

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  9. ich habe mal gelesen dass alles was man öfter als 30 mal hintereinander macht zur Gewohnheit wird ..
    so auch das frühere Wachwerden und Aufstehen ;)
    wie schön dass du Zuspruch erfährst in vielfältiger Form
    und es zeigt sich (z.B. durch die Zeilen von Alex) dass nicht nur dir sondern auch deinem Mann viel Wertschätzung entgegen gebracht wurde und wird
    er wird die Erde nicht ganz verlassen solange die Erinnerung an ihn in den Herzen noch so vieler wohnt
    langsam wird der Alltag einkehren
    und du wirst eine Routine für dich finden und aufnehmen
    alles hat seine Zeit ..
    ich habe gerade heute von einer Frau gelesen die eine Maus in der Wohnung hatte .. sie hat angefangen für sie zu "kochen" .. hat sie bewirtet und ihr sogar ein Häuschen gebaut .. irgendwie niedlich ;)

    liebe Grüße
    Rosi

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  10. ein wunderbarer text deiner schülerin, der tröstet, mut macht und gedanken fliegen lässt.
    viele liebe grüße und pass gut auf dich auf!
    mano

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  11. Bewegende Anfangszeilen!
    Schön zu lesen, dass sich deine Bandscheiben inzwischen weniger plagen und wie du Zuspruch erhältst. Manche Routinen brauchen ihre Zeit, bis sie sich einspielen oder abbauen. Noch klappen meine Augendeckel kurz vor sechs auf, aber die Bettschwere lässt mich inzwischen liegen bleiben.
    Viele liebe Grüße, mit Umärmler,
    Karin

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  12. Liebe Astrid, es ist schön dass so viele Menschen an Dich denken, auch ehemalige Schülerinnen. Das spricht so für Dich.💕 Wie so oft finde ich es schade, dass wir nicht einfach zusammensitzen können. Da bin ich ganz bei Andrea.
    Ich drücke Dich und sende herzliche Grüße, Tina

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  13. Liebe Astrid,
    wie schön und berührend, dass du von soo vielen Menschen getröstet und umsorgt wirst!!! Super, dass das Fotobuch geklappt hat! Es ist bestimmt eine ganz wundervolle, aber auch schmerzliche Erinnerung.
    Ich wünsche dir weiterhin gut Besserung mit deinem Rücken und einen schönen Abend!
    Ganz liebe Grüße
    Ingrid

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  14. Nervt die kleine Maus immer noch, liebe Astrid?! Gut so. Nichts lenkt besser ab als eine kleine Maus, die durch die Gegend huscht. Ganz liebe Grüße in Deine Blogpause und eine feste Umarmung. Herzlichst, Nicole

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  15. Was für ein wirklich schönes Gedicht von deiner Schülerin. Ach, wenn es doch so wäre. Ich würde es mir jedenfalls wünschen. Alles Liebe für dich.

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